1835 -
Königsberg
: Bornträger
- Autor: Preuß, August Eduard
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Schülerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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§. in. Pflanzen.
Unsre Pflanzen sind, da wir ein aufgeschwcmmtes
Land bewohnen, aus den Nachbarländern längs der Meer-
knfte, den Flussufern und Höhenzügen bei uns eingcwan-
dert. Wir besitzen 25 einheimische Baumarten, 42 Strau-
cher, 80 Halbsträuchcr, im Ganzen über 1100 höhere und
etwa 000 niedere Pflanzenarten. Vorzüglich sind unser
Getreide und unser Schiffsbauholz. Dem Volke fehlt aber
der Sinn für das Schonen der Wälder, daher diese da, wo
sie nicht Eigenthum des Staats sind, schon sehr bedeutend
abgenommen haben. — G roste Waldungen haben wir noch
in Pommerellen: die tuchelsche Haide 15 M. lang, diewäl-
der um D. Krone und Schleppe, um die Radaunequellen,
bei Neustadt, auf der frischen Nerung, bei Finkenftein; im
Lande östlich der Weichsel: Auf der clbinger Höhe, an der
montaner Spitze, im Oberlande viele z. B. die oftcrodische
Haide 4m. l. 2m. b. — die kapornsche Haide am frischen
Haffe, derfrischingwald an den Frischingquellen, dieromin-
tische Haide, der Baumwald zwischen Deine undnemonicn,
Wald südl. von Allenstcin zwischen Schesibuppe und Me-
mel, bei Angerburg, vor allen aber die johannisburgerhaide
18 M. l., 6 M. breit. Waldarm sind besonders die Nie-
derungen, die Gegend zwischen Thorn und Kulm, nördlich
der Memel :e. re. — Die südlichen und westlichen Gegenden
zeichnen sich vor den nordöstlichen durch einen mannigfa--
chern, reicheren und üppigeren Pflanzenwuchs aus.
1. Die wichtigsten B a u m a r t e n sind:
n) Die Nadelhölzer: 1) Die Fichte oder gemeine
Kiefer, in trocknen:, sandigem Boden — Schiffsmasten,
Balken, Pumpenstöcke, Resonanzböden — giebt Pech,
Theer, Brennholz. Der durch Regen niedergeschlagene Blm
tenstaub gab Veranlassung zum Aberglauben vom Schwc-
felregen. 2) Die Tanne, Rothtannc, flach gehende
Wurzeln, daher leicht von Stürmen umgcworfen — Be-
nutzung des Holzes wie bei 1. — 3) Der Larchenbaum
(viele weiche, büschelförm., im Winter abfallende Nadeln
in einer Scheide). In Neu-Russland und Sibirien zu
Hause. Sein Harz giebt den venetianischen Terpentin.
Gedeiht auf schlechtem Boden. 4) Die W e y m u t h s k i c -
ser (5 lange feine Nadeln in einer Scheide, platte Rinde)
stammt aus Nordamerika.
h) Laubhölzer: 5) Die weiße Birke (die Hange-