1857 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Berthelt, August, Jäkel, Julius, Petermann, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Unter den vielen Beweisen der unendlichen Liebe des Schöpfers zu
den Menschen ist es besonders auch die Schönheit und Herrlichkeit der
Natur, worin diese Liebe sich offenbart. Wer hätte nicht schon das
wonnige Gefühl empfunden, das der Anblick einer reizenden Gegend,
die im hellen Sonnenglanze vor uns liegt, in uns heranfzanbert!
Ans der Ebene erheben sieh die Berge hier steil, dort sanft, besäet an
ihren Abhängen mit Feldern und Wiesen, bewachsen mit Bnsch und
Wald auf ihren Gipfeln, und werfen die goldnen Strahlen der Sonne
oder ihren dunklen Schatten uns entgegen. Wir verlassen beim Er-
bleichen der Sterne unsere friedliche Wohnung und wandern hinaus
in frischer Morgenluft nach jenen fernen Bergen. Noch ruht die Natur
in feierlicher Stille, und das Dämmerlicht beginnt erst, sie ans ihrem
Schlafe zu wecken. Immer Heller malt sich der Himmel im Osten,
die Nebel streichen fliehend über die Fluren, die Spitzen der Berge
werden feurig golden und der muntere Gesang der Vögel begrüßt mit
Jubel den Lichtquell des Tages, die aufsteigende Sonne. Dahin
schreitend über grünende Wiesen, zwischen Feldern und Gärten, unter
dicht belaubten Bäumen steigen wir höher und höher, bis auf dem
Rücken der Berge eine freie Aussicht zur Ruhe uns einladet. Eine
neue Gegend liegt vor unsern Blicken ausgebreitet. Die Berge ziehen
sich wieder hinab wellenförmig in die Ebenen, begrenzen tiefe Schluch-
ten oder sanfte freundliche Thäler. Licht und Schatten, der Glanz
der Höhen und das Dunkel der Tiefen, giebt unserem Auge den wohl-
thuenden Wechsel. In den Thälern rinnen Bäche, die an den Mün-
dungen der Thäter in einander zu Flüßchen sich vereinigen und so
dem Strome zueilen, der wie ein großes Silberband durch die Land-
schaft sich hinwindet. Dörfer und Städte und ferne Thurmspitzen, die
aus ihnen emporragen, erinnern an das Thun und Treiben der Men-
schen in Mitten der Natur und ihrem Schaffen und Walten. Und,
wenn tvir weiter wandern zu anderen Höhen und auf andere Berge,
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