1857 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Berthelt, August, Jäkel, Julius, Petermann, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Perser über den Türken. In allen größeren Städten werden höhere
Lehranstalten unterhalten', in denen unentgeldlicher Unterricht ertheilt
wird. — Der Schah oder Schach ist unbeschränkter Herr aller sei-
ner Unterthanen.
Teheran, 130,000 E., etwa 16m. vom kaspischen Meere, mit Seiden-,
Metall- und Baumwollenfabriken, ist im Sommer einer ungesunden, aus Mo-
rästen entwickelten Luft ausgesetzt, weshalb die Bewohner zu dieser Zeit die
Stadt meist verlassen. — Jspahan, 150,000 E., früher Residenz^ ist eine
der schönsten Städte, hat Fabrikwesen und Handel, an 100 Moscheen und
270 öffentliche Bäder. —Schiras hat berühmten Weinbau.
b) Afg h anistan nimmt zum größer» Theil die Osthalfte des
Plateau von Iran ein. Von N. nach S. zieht sich das indisch-per-
sische Grcnzgcbirge, dessen Verzweigungen sich weit ins Land erstrecken.
Die Erzeugnisse kommen denen von Persien ziemlich gleich. Das zahl-
reichste und zugleich herrschende Volk sind die Afghanen, größtentheils
Nomaden und dem Islam zugethan. Sie theilen sich in Stämme,
von denen jeder sein eignes Oberhaupt hat.
Kabul am Kabul, 60,000 E., Niederlagsort von indiscken, persischen
und bucharischen Waaren, in einer paradiesischen Gegend, ist berühmt durch
Handel mit getrockneten Weinbeeren. — Herat liefert berühmte Säbel und
ausgezeichnetes Rosenwasser.
e) Beludschistan nimmt den südöstlichen Theil des Tafellandes
von Iran ein. Die Bcludschcn, welche sich mit den Afghanen zugleich
im vorigen Jahrhunderte von der persischen Herrschaft losrissen, sind
größtentheils Nomaden und zerfallen in zahlreiche Stämme, deren
Häuptlinge unter einem Khan stehen.
Städte: Kelat (d. h- Stadt), Residenz des Khans, hat lebhaften Han-
del und eine Waffenfabrik.
5) Turan (Westturkeftau, freie oder große Tartarei, große
Bucharei, Dschagatai) umfaßt a) das Alpcnland nordwestlich vom hin-
tcrasiatischcn Hochlande, gebildet vom Nordabhange des Hindu-Kuh,
dem Belur-Tagh (Wolkengebirge und einem Ausläufer des Thian-
Schan; b) die weiten Steppenländer zwischen dem Nordrande der
vorderasiatischen Hochebene, dem Kaspi- und Aralsee, welche einst mit
der Steppe der Kirgis - Kaisaken vom Meere bedeckt waren, woran
noch der mit Saud rmd Seemuscheln überlagerte, von Salztheilen
durchdrungene und mit Salzseen bedeckte Boden erinnert. Im Alpen-
lande, wo der Amur und Syr entspringen, sind mächtige Waldungen,
auch fruchtbare Flächen und Thäler. Im Tieflande, wo Sandwüsten
und dürre, pstanzcnarme Steppen nüt einander abwechseln, sind nur
Oasen und Flußtheile des Anbaus fähig. — Das Klima ist in der
mittlern Gebirgsgegend gemäßigt und meist höchst angenehm; im
Tieflande folgen auf übermäßig heiße Sommer sehr kalte Winter;
die höchsten Gebirgsgegenden sind mit ewigem Schnee bedeckt.
Unter den verschiedenen hier wohnenden Völkerschaften, Kirgisen,