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1. Geographie - S. 88

1857 - Leipzig : Klinkhardt
83 Perser über den Türken. In allen größeren Städten werden höhere Lehranstalten unterhalten', in denen unentgeldlicher Unterricht ertheilt wird. — Der Schah oder Schach ist unbeschränkter Herr aller sei- ner Unterthanen. Teheran, 130,000 E., etwa 16m. vom kaspischen Meere, mit Seiden-, Metall- und Baumwollenfabriken, ist im Sommer einer ungesunden, aus Mo- rästen entwickelten Luft ausgesetzt, weshalb die Bewohner zu dieser Zeit die Stadt meist verlassen. — Jspahan, 150,000 E., früher Residenz^ ist eine der schönsten Städte, hat Fabrikwesen und Handel, an 100 Moscheen und 270 öffentliche Bäder. —Schiras hat berühmten Weinbau. b) Afg h anistan nimmt zum größer» Theil die Osthalfte des Plateau von Iran ein. Von N. nach S. zieht sich das indisch-per- sische Grcnzgcbirge, dessen Verzweigungen sich weit ins Land erstrecken. Die Erzeugnisse kommen denen von Persien ziemlich gleich. Das zahl- reichste und zugleich herrschende Volk sind die Afghanen, größtentheils Nomaden und dem Islam zugethan. Sie theilen sich in Stämme, von denen jeder sein eignes Oberhaupt hat. Kabul am Kabul, 60,000 E., Niederlagsort von indiscken, persischen und bucharischen Waaren, in einer paradiesischen Gegend, ist berühmt durch Handel mit getrockneten Weinbeeren. — Herat liefert berühmte Säbel und ausgezeichnetes Rosenwasser. e) Beludschistan nimmt den südöstlichen Theil des Tafellandes von Iran ein. Die Bcludschcn, welche sich mit den Afghanen zugleich im vorigen Jahrhunderte von der persischen Herrschaft losrissen, sind größtentheils Nomaden und zerfallen in zahlreiche Stämme, deren Häuptlinge unter einem Khan stehen. Städte: Kelat (d. h- Stadt), Residenz des Khans, hat lebhaften Han- del und eine Waffenfabrik. 5) Turan (Westturkeftau, freie oder große Tartarei, große Bucharei, Dschagatai) umfaßt a) das Alpcnland nordwestlich vom hin- tcrasiatischcn Hochlande, gebildet vom Nordabhange des Hindu-Kuh, dem Belur-Tagh (Wolkengebirge und einem Ausläufer des Thian- Schan; b) die weiten Steppenländer zwischen dem Nordrande der vorderasiatischen Hochebene, dem Kaspi- und Aralsee, welche einst mit der Steppe der Kirgis - Kaisaken vom Meere bedeckt waren, woran noch der mit Saud rmd Seemuscheln überlagerte, von Salztheilen durchdrungene und mit Salzseen bedeckte Boden erinnert. Im Alpen- lande, wo der Amur und Syr entspringen, sind mächtige Waldungen, auch fruchtbare Flächen und Thäler. Im Tieflande, wo Sandwüsten und dürre, pstanzcnarme Steppen nüt einander abwechseln, sind nur Oasen und Flußtheile des Anbaus fähig. — Das Klima ist in der mittlern Gebirgsgegend gemäßigt und meist höchst angenehm; im Tieflande folgen auf übermäßig heiße Sommer sehr kalte Winter; die höchsten Gebirgsgegenden sind mit ewigem Schnee bedeckt. Unter den verschiedenen hier wohnenden Völkerschaften, Kirgisen,
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