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1. Geographie - S. 219

1857 - Leipzig : Klinkhardt
219 erhielt schon im 10. Jahrh, das Licht des Christenthums und kam 1526 für immer an das Haus Oesterreich. Zu den wichtigsten Begebenheiten in der Geschichte dieses Landes gehören der Hussitenkrieg und der 30jähr. Krieg. Städte. Im Gebiete der Moldau: Prag, 130,000 E., in einem ziem- lich engen Thale a. d. Moldau, über welche hur eine mit Heiligen-Statuen gezierte Brücke führt, von welcher auf König Wenzels Befehl Joh. v. Ne- pomuck, den nachher die Böhmen zu ihrem Schutzheiligen erhoben, in den Fluß gestürzt wurde, bietet mit seinen vielen Thürmen und hochlieqenden Palästen einen herrlichen Anblick. Mehre schöne Inseln, welche die Moldau zwischen der Stadt bildet, dienen als Belustigungsörter. Das kaiserliche Schloß auf dem Hradschin, aus dem 1618 einige kaiserliche Räthe zum Fen- ster herabgestürzt wurden, enthält über 400 Zimmer und prachtvolle Säle. Nahe dem Schlosse steht die Domkirche St. Veit, in welcher sich eine mit Edelsteinen ausgelegte Kapelle, der silberne Sarg des heiligen Nepomuckund viele Grabmäler alter Fürsten befinden. Die hiesige von Karl Iv. 1348 ge- stiftete Univ. ist die älteste in Deutschland. Prag, durch die Eisenbahn mit Wien und Dresden verbunden, mit seinen Fabr. in Gold, Silber, Wolle, Leinwand rc. der Mittelpunkt des böhm. Handels, ist geschichtlich merkwür- dig durch die Schlacht 1620 am weißen Berge und 1757 im 7jährigen Kriege. — Von Budweis a. d. Moldau, Fabrikst. führt Eisenbahn über das Gebirge nach Linz. — Tabor rechts der Moldau, ist bekannt aus dem Hussitenkriege. — Pilsen a. d. Beraun hat besuchte Märkte, Eisen- und Steinkohlengruben. Städte a. d. Elbe: Könkggrätz, Festung, hat Tuchfabr. — Bei Kollilt wurde 1757 Friedrich Ii. von Preußen geschlagen. — Melnik hat Weinbau. — In der Nähe der Festung Theresienstadt liegt Leitmeriß in einer an Getreide und Obst reichen Gegend, das böhmische Paradses genannt. — Bei Lobositz siegten im 7jähr. Kriege die Preußen über die Oesterreichcr, und bei Außig die Hussiten über die Sachsen. — Tetschen hat ein schönes Schloß mit berühmtem Garten. Recht« der Elbe liegt Fried land, das einst Wallenstekn gehörte; a. d. Neiße Reichenberst, 14,000 E., mit ansehnlichen Tuch-, Strumpf-, und Leinwandwebercien; a. d. Jser Jungbunzlau mit Baumwollenfabr. 2s. d. Eger liegen die Brunnen- und Badeörtcr Eger, Franzens- brunn, Carlsbad, Marien bad und das Hopfen bauende Saatz; in der Ebene vor dem Erzgebirge die Badestadt Teplitz, der Brunnenort Bill in, und am Gebirge die 1813 durch die Siege der Verbündeten über die Fran- zosen berühmten Dörfer Kulm und Nollendorf. b) Daö Markgrasthum Mähren mit dem österreichischen Schlesien, 500 Q.-M., 2lu Miss. E., von der March so genannt, ist ein auf drei Seiten von Gebirgen umgebenes Hügelland, nur in den südlicheren Gegenden mehr eben; gehört dem Flußgebiete der Donau, in No. auch dem der Oder und Weichsel an, und hat mildes Klima und fruchtbaren Boden, namentlich in der Hanna-Ebene a. d. March und den südl. Theilen. Gebirge: Mährisches Geb., Sudeten, Karpathen. — Flüsse: March mit der Taya und diese mit Iglawa und Schwarza; Oder; Weichsel. — Produkte: Rindvieh, Schafe, viel Korn, Obst und trefflichen Flachs; wenig Metallrcichthum. Die Einwohner, meist katholisch, etwa 3u Slaven und V« Deutsche, treiben außer der Bearbeitung des Landes besonders Lein- weberei, daneben auch Tuchmacherei. Das alte Königreich Großmähren wurde von Carl dem Großen bezwun- gen und der König zum Christenthume genöthigt. Nachdem es im 9. Jahrh.
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