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1. Geographie - S. 244

1857 - Leipzig : Klinkhardt
244 gebirgig, zum Theil auch nicht von ausgezeichneter Fruchtbarkeit, da- her mehr nur für Wiesenbau und Waltkultur geeignet. In den nörd- lichen ebeneren Theilen, sowie in dem von der Pleiße durchflossenen Theile ist dagegen das Land äußerst fruchtbar, und auch südlich vom Gebirge hat man viel guten Ackerboden. Die Gebirge liefern viel Holz, daun auch Eisen, Stein-, Braunkohlen, Schiefer re. Man erbaut vor- züglich Getreide, Hanf, Flachs, Waid, Gartengewächse und vortreff- liches Obst, namentlich in den vielen schönen und fruchtbaren Thälern. Die Bewohner, meist alle Protest., beschäftigen sich außer Ackerbau, Viehzucht re. auch mit Weberei, Holz-, Eisen- und Schiefcrarbcilen re. Alle diese Länder haben ständische Verfassung. Das alte Königreich Thüringen kam 531 unter die Gewalt der Franken, unter denen auch das Christenthum durch Bonifacius in diesen Gegenden Wurzel schlug. Um das Jahr 1036 erwarb sich Ludwig der Bärtige aus dem Stamme der salischen Franken hier ein Besitzthum und sein Enkel Ludwig (I.) wurde zum Landgrafen über ganz Thüringen ernannt. Als 1247 mit Hein- rich Raspe sein Geschlecht erlosch, siel das Land an das Haus Wettin, welches schon das Meißner Land besaß und später auch das Kurfürstenlhum Sachsen erhielt. Als sich 1485 das Haus Wettin in die ernestinische und albertinische Linie spaltete, kamen die thüringschen Länder zu jener, der sie endlich auch in ihrem jetzigen Umfange verblieben sind. Auch hier entstanden mehrere Linien und daher die verschiedenen sächsisch-thüringschen Staaten. Das Großherzogthum Weimar-Eisenach, 67 Q.-M., 263,000 E., besteht aus dem Haupilande Weimar, dem Fürstenthume Eisenach und dein Ncustädter Kreise. Grcßherzog: Karl. Weimar a. d. Ilm, 13,000 E., hat ein großes Rcsidenzschloß mit herr- lichem Parke. Hier lebten Musäus 4 1787, Herder 4 1803, Wieland 4 1814, Schiller 4 1805, und Göthe 4 1832. Apolda a. d. Ilm. — Bei der Uni- versitätsstadt Jena a. d. Saale, und dem nördlicher gelegenen Auerstädt er- litten 1606 die Preußen und Sachsen eine schwere Niederlage. Eisenach a. d. Hörsel und am Fuße der awn, aber noch gut erhaltenen und erneuerten Wartburg, einem der schönsten Punkte des Thüringerwaldes, treibt Wollenweberei. Neustadt a. d. Orla hat Eisengruben. Das Herzogthum Koburg Gotba. 38 Q.-M., 155,060 E., besteht aus Koburg, südlich vom Thüringcrwalde im fränkischen Hügel- lande, und aus Gotha, an der Nordseite des Gebirges und im thür. Hügcllande. Herzog: Ernst 11. Koburg, in freundlicher Gegend a. d. Jtz, 10,000 E., liegt am Fuße der alten Feste Koburg. — Gotha, mit dem schönen Schlosse Friedenstein, a. d. Eisenbahn zwischen Weimar und Eisenach, 15,000 E., hat Porzellan-, Ta- bak-, Tapeten- u. a. Fabr., ein Landkarteninstitut und eine berühmte Feuer- und Lebensversicherungsbank. — Nach dem Gebirge hin liegt in der Nähe von Walthershausen das durch die Salzmann'sche Erziehungsanstalt weit bekannte Schnepfenthal. In der Nähe von Altenberga stand die von Bonifacius erbaute älteste Kirche Thüringens. — Das große Fabrlkd. Ruhla, 4000 E., gehört theils zu Gotha, theils zu Weimar. Das Herzogthum Meiningen-Hildburghausen, 46 Q.-M., 167,000 E., erstreckt sich längs der Werra und der Südseite des Thüringerwaldcs zum Rhöngebirge. Herzog: Bernhard.
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