1834 -
Münster
: Deiter
- Autor: Annegarn, Josef
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Winde.
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31/500 Pfund. Diese Last würde ihn augenblicklich todt
drücken, wenn ihr nicht die Luft in ihm und um ihn
das Gegengewicht hielte. Auch das Wasser ist schwer; aber
wenn ein Fisch auch auf dem Grunde des Weltmeers liegt,
und Wasser 2 Stunden hoch über sich hat, so drückt ihn
dies doch nicht todt durch seine Schwere , weil das übrige
Wasser dem Wasser über ihm das Gleichgewicht halt.
Das Auspumpen der Luft geschieht durch die Luft-
P u m p ewelche vor ungefähr 200 Jahren Otto von Gue-
rike, Bürgermeistep zu Magdeburg, erfand. Dieser hatte
zwei hohle Halbkugeln, welche luftdicht auf einander paß-
ten. Kaum hatte ec die.luft zwischen diesen beiden Halb-
kugeln ausgepumpt, so preßte die äussere Luft sie fest an
einander, nicht die stärksten Männer konnten die beiden
Halbkugeln von einander ziehen. Guerike spannte 10, 16,
20, 24 Pferde an die beiden Halbkugeln, und trieb sie
nach entgegengesetzter Richtung, aber erst 30 Pferden ge-
lang es, die Kugeln von einander zu ziehen.
Die Luft ist auch elastisch, d. h. sie kann sich aus-
dehnen. Dies geschieht besonders durch die Warme. Wenn
man eine zusammengedrückte, aber doch zugebundene Blase
auf den warmen Ofen legt, so schwillt sie auf, weil die
in ihr befindliche wenige Luft durch die Warme ausge-
dehnt wird. — Durch die Ausdehnung der Luft entsteht
der Wind.
tz. 11.
W i n d. e.
Eine mittelmäßige Bewegung der Luft heißt Wind,
eine sehr schnelle aber Sturm oder Orkan. Beim
Sturm macht der Wind in jeder Sekunde 40 und mehr
Fuß ab, beim Orkan 60 bis 120 Fuß. Die Wirkungen
eines Orkans sind furchtbar, aber auch nützlich ist die
starke Erschütterung der Luft. Stande die Luft immer
still, so würde, sie bald zu einem stinkenden Sumpfe wer-
den. In d.er heissen Zone sind die Stürme am heftigsten.
Zn Einsicht der Richtung gibt es beständige und
unbeständige Winde. ' ,
Auf den Meeren der heissen Zone wehet immer Ost-
wind, der zugleich sanft und gleichförmig ist. Dies ist also
ein beständiger Wind. Bei uns wehet der Wind bald aus