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1. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 78

1834 - Münster : Deiter
78 Der preußische Staat. Großbeeren, zwei Dörfer, sind durch Niederlagen der Fran- zosen im Sommer 1813 berühmt geworden. — Frankfurt an der Oder, ansehnliche Stadt mit 16,000 Inw., hat jähr- lich 3 Messen (große Jahrmärkte), und treibt starken Handel. Nicht sehr weit davon, auch an der Oder, liegt Cüstrin, eine Festung mit 6000 Inw. in einer,morastigen Gegend. b) Die Provinz Pommern (Reg. Bez. Stettin, Stralsund und Köslin), ehemals ein Herzogthum, ein Küstenland längs der Ostsee, hat zur Hauptstadt Stettin an der Oder, eine Festung, 27,000 Inw. Vor der Stadt hat die' Oder 4 Arme, und die vier hinter einander liegenden Brücken sind zusammen über 1500 Fuß lang. Noch in . Pommern fließt die- Oder in die Ostsee, und zwar durch drei Mündungen', welche Schweine, Peene und Divenow heis- sen. Die durch jene drei Mündungen gebildeten zwei Inseln heis- sen Usedom und Wollin. — Stralsund, Stadt mit . 15,000 Inw., ehemals Hauptstadt in Schwedisch-Pommern, liegt an einer Meerenge, der Insel Rügen.gegenüber, und treibt starken Handel. Auf der Insel Rügen ist das Städtchen Ber- gen, das berühmte Kreidegebirge Stubbenkammer, 540 Fuß hoch, mit einer schönen Aussicht aufs Meer. Nach der See- seite hin ist die Stubbenkammer^sehr steil, doch ist eine Treppe in den Kreidefelsen gehauen,, so daß man bis zum Strände hin- absteigen kann. Ferner ist hier Arkdna, 200 Fuß hoch, die nördlichste Spitze Deutschlands, mit einem Leuchtthurm. — Noch ist in Pommern die Stadt Greifs-walde, 8000 Inw. mit einer Universität, und die Festung Co-lberg, 7000 Inw. nahe an der Ostsee. Die Pommern sind redliche, aber etwas derbe Men- schen, fast, alle protestantischer Religion. Viele sind arm, /aber doch unverdrossen.arbeitsam. Ihre Hauser haben sel-, ten Schornsteine, denn man liebt den Rauch, man räu- chert erst fast alle Speisen, ehe man sie verzehrt. Das Brod backt man für ein Halbesjahr, nämlich in flachen runden Kuchen, ,die in der Mitte ein Loch haben. So reihet man die Brode auf einen Stock, und räuchert sie , im Rauchfange.' Reisende sagen, daß solches geräucherte, Monate altes Brod eben nicht schlecht schmecke. In Pommern wohnen auch slavische Stämme, Wen- den und Cassuben genannt, die ihre eigene slavische Sprache reden. Die Wenden kleiden sich schwarz, die Weiber lieben aber rothe Strümpfe und rothe Pantoffeln. Zum Brode backen sie Erbsen, Bohnen, Gerste und Rog- gen durch einander. Sie sind sehr freundlich, und reichen jedem, der ihnen begegnet, die Hand, selbst einem klei- nen Kinde. So artig sind die Cassuben aber nicht, jes
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