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1. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 305

1834 - Münster : Deiter
305 Die asiatische Türkei. von Jerusalem, ist jetzt ein wüstes Dorf; in einer Grotte zeiget man Reisenden noch das Grab des Lazarus. — Nordöstlich vom Oelberg liegt der Berg Q u a r a n t a n i a , d. h. der vierzig- tagige, ein sehr hoher, steiler, beinahe nackter Felsen, der kaum ohne Lebensgefahr bestiegen wird, aber eine entzückende Aussicht über ganz Palästina gewahrt. Auf dem Gipfel steht eine Ka- pelle, weil hier der Teufel dem Heilande alle Reiche der Welt gezeigt haben soll, und in der Mitte des Abhanges ist eine an- dere Kapelle, weil hier der Heiland 40 Tage gefastet haben soll, und man weiset den Pilgern noch die Steine, die er in Brod verwandeln sollte. Bethlehem, d. h. Brodhaus, liegt 2 Stunden südlich von Jerusalem, auf einem Felsenberge, der über lachende Hügel und Thaler her sieht, jetzt ein großes volkreiches Dorf, von Christen und Muhammedanern bewohnt. Etwa 200 Schritts östlich vom Orte ist ein feftungsähnliches Kloster mit einer prächtigen Kir- che, von der h. Helena erbauet; unter dem Chore ist die Ge- burtsstätte des Heilandes, eine Felsengrotte, 37 Fuß lang, 12 Fuß breit, 9 Fuß hoch, mit schönem Marmor bekleidet, von 32 silbernen Lampen erhellt. Auch zeigt man die Grabkapelle der unschuldigen Kinder. Franciscaner sind im Besitze der Kirche, in dem Kloster sind aber auch griechische und armenische Mönche. Eine halbe Stunde von der Kirche, auf den Fluren Bethlehems, steht eine Kirche, wo ein Engel den Hirten die Geburt des Hei- landes verkündigte. Hebron, 7 Stunden südlich von Jerusalem, wird fast nur von Muhammedanern bewohnt. In einem Derwischkloster spen- det man Reisenden täglich Linsenmus, zum Andenken einer be- kannten Begebenheit in Jacobs Geschichte. Jericho, d. h. Palmenstadt, 6 Stunden nordöstlich von Jerusalem, 2 Stunden vom Jordan, in'einer an. Rosen, Bal- sam und Palmen ausgezeichneten Gegend, ist jetzt ein elendes Dorf, in welchem Araber Hausen. Joppe, d. h. Schönheit, jetzt Jaffa, am mittelländi- schen Meere, hat 1200 Jnw. und einen Hafen. Hier landen die Pilger, welche aus Europa kommen, die heiligen Orte zu besuchen. Samaria, liegt ganz in Schutt, Sichem aber heißt jetzt Naplu sa, und wird von Samaritanern bewohnt. Der Ja- kobsbrunnen ist noch zu sehen, 105 Fuß tief, 5 Fuß breit, und hat 15 Fuß hoch das trefflichste Wasser; eine Kirche, welche die heil. Helena über diesem Brunnen erbaut hatte, ist gänzlich zerstört. Ca na in Galiläa ist ein Flecken mit 500 Familien, und Nazareth, jetzt Nasra, d. h. die Blume, in einer anmu- thigen Berggegend, hat 400 Jnw., Muhammedaner und Chri- sten. An der Stätte, wo der Erzengel Gabriel Maria begrüßte, steht eine schöne katholische Kirche, Maria Verkündigung ge- nannt, und bei der Kirche ist ein spanisches Franciscanerkloster. Nazareth liegt 24 Stunden nördlich von Jerusalem. U
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