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1. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 320

1834 - Münster : Deiter
320 " Persien. Ostindien gehörig, ist eins der berühmtesten Hochthäler des Erd- bodens, von den Riesengebirgen Himalleh und Hindu-Kusch ein- geschlossen, und von dem Be hat, dem Hydaspes der Alten, durchströmt. Bon 3 Seiten (Norden, Westen und Süden) füh- ren nur 7 Passe ins Land, gegen Osten setzt der Himalleh eine unübersteigbare Schneemauer vor. Die hohe Lage und die um- gebenden Schncebcrge machen das Klima sehr milde, und der er- habene Kran^ der Schneegesilde, die Aninuthigkeit der sanft auf- steigenden Hügel und Voralpen kann von Reisenden nicht reizend genug ausgemalt werden. Die niedrigeren Berge sind mit Wald und Alpenwiesen bedeckt, wo^ man eine starke Viehzucht treibt; am Fuße liegen Kornfelder, längs den zahlreichen Flüßchen wird Reis gebauet. An den Vorhügeln ziehen sich Obstwalder hin, welche lachende Aepfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Psirsiche und Wallnüsse liefern. Maulbeerbaume werden wegen der Sei- denzucht in Menge gezogen; an ihnen schlingen sich Reben em- por, aus deren Trauben man einen Wein erhalt, der dem Ma- dera nicht nachsteht. Ueberall in dem herrlichen Thale wachse,, wild Rosen, Violen, Narcissen, Tulpen, Hyacinthen und un- zählige andere Blumen, europäische und asiatische. Das Thal Caschemir, so reich an herrlichen Erzeugnissen, an befruchtenden Flüßchen und Bachen, an romantischen Gegenden, mit einem so schönen Klima versehen, heißt bei den Asiaten das Paradies Indiens, der Garten der Blumen, das Gefilde des ewigen Frühlings. Die Bewohner sind Hindu, die bei Ostindien bald naher beschrieben werden sollen, und bekennen sich zur Religion-des Brama, obgleich Unterthanen der muhammeda- nischen Afghanen. Sie verfertigen in Menge und von besonderer Güte die berühmten Shawls, jährlich 80,000 Stück auf 16,000 Webstühlen, von denen jeder 3 Arbeiter beschäftigt. Die Wolle zu den Shawls kommt aus Tibet und der Tartarei, zwei Granzlandern, in denen allein die Ziege, welche sie gibt, gedei- hen soll. Die Hauptstadt in dem paradiesischen Caschemir heißt auch Caschemir; sie liegt am Behat, an dessen Ufern sie 1 Stunde in der Lange und 1/2 Stunde in der Breite einnimmt, hat 200,000 Inwohner, und ist die größte Stadt im Staate der Afghanen. 3. Beludschistan. Dieses Land könnte man Südpersien nennen, denn es ist der südlichste Theil des ehemaligen Perserreichs, am arabischen Meere, südlich von Afghanistan. Es zahlt etwa 3 Millionen Inwohner, theils Belud sch en, theils Brahus, die meist Nomaden und der Religion nach Muhammedaner sind. Auch sind Perser und Hindu im Lande; die Hindu treiben die meisten Gewerbe. Der Indus hat in diesem Lande seine Mündung ins arabische Meer, welches ein Theil des Indischen Weltmeers ist. Am Ocean, der diesen Namen führt, ist eine Wüste, 60 Meilen lang, 40 breit, im Alterthum die gedrosische Wüste ge- nannt- in welcher Alexander der Große bis auf ein Haar mit seiner Armee umgekommen wäre. — Jetzt regiert diese Lande ei»
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