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1. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 385

1834 - Münster : Deiter
Die Barbarei. 385 werden doch nur bis 9 Uhr Morgens besucht, dann ist der Han- del für diesen Tag abgethan. Es wohnen 30,000 Juden in Tu» nis, im Gebiete des Staates 7000 Christen, und auch nicht mehr Türken. Der Bei wohnt 1 Stunde von Tunis, in dem Schlosse Barda, welches ringsum mit Kanonen besetzt ist. — Bon Carthago sollen noch Trümmer zu sehen seyn, schwerlich aber von jenem Carthago, welches Scipio zerstörte. 5. Algier. Dieser Staat, westlich von Tunis, Frankreich und Spanien gegenüber, war unter den Raubstaaten sonst der allerschlimmste, aber die Franzosen unter dem General Bourmont haben den 5. Juli 1830 die Stadt Algier erobert, und besitzen seitdem das Gebiet des Raubstaates. Den letzten Dei haben sie über die Gränze gebracht. Algier, Hauptstadt am Abhange eines Berges und an ei- nem Meerbusen, etwas befestigt, hat 1 Stunde Umfang, 50,000 Jnw., zwar gepflasterte, aber doch enge, krumme, übel riechende Straßen, 60 Moscheen, viele Synagogen für die hier wohnenden 9000 Juden, 1 katholische Kirche, ehemals auch 5 Bagno' s (Behälter, Christensclaven des Nachts einzusperren). Der Hafen hat starke Festungswerke. — Oran am Meere hat eine Cita- delle. — Constantine liegt theils an einem steilen Felsen, theils in der Tiefe; beide Stadttheile sind durch eine Brücke verbunden, die noch von den alten Römern herrührt. — Bona mit einem schlechten Hafen ist das alte Hippo, wo der heilige Augustinus Bischof war. 6. Das Reich Fez und Marokko. Es liegt im nordwestlichen Winkel Africa's, am mittelländi- schen und atlantischen Meere, wo der Hauptkern des Atlasgebir- ges ist, dessen höchste Spitze hier 12,000 Fuß mißt. Der Herr- scher heißt bei uns wohl dcrkaiser von Marokko, bei seinen Unterthanen Sultan, und er herrscht despotisch, ist oft Kla- ger, Richter und Scharfrichter zugleich. Seeraub treiben die Marokkaner weniger, als die andern Raubstaaten der Barbarei. — Daß der Staat 14 Mill- Inwohner hat, wie viele geogra- phische Lehrbücher melden, ist schwer zu glauben. Marokko, die Hauptstadt, liegt 8 Stunden vom Atlas, in einer Ebene zwischen Palmen und Oelbäumen, die sehr viele Bäche hat. Sie soll 30,000 Jnw. zählen, die Straßen sind aber mit todtem Aas bedeckt, die Häuser elend, voll Wanzen, Schlan- gen und Scorpionen. Der Palast des Sultans ist mit einer über- mäßig hohen Mauer umgeben, und hat angenehme Gärten und Haine, auch eine Löwengrube, in welche zuweilen Juden gewor- fen werden. Die Franciscaner haben ein Kloster in der Juden- stadt, und besorgen die Auslösung der christlichen Sclaven- — Fez, die ansehnlichste Stadt der ganzen Barbarei, hat 30,000 (Andere sagen 300,000) Inwohner, 200 Moscheen, viele Fabriken, in Seide, Tapeten und Sasian. Sie liegt am Fuße des Atlas,
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