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1. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 391

1834 - Münster : Deiter
Guinea. 391 Trespuntas- (drei Spitzen) und Formosavorge- birge. Im Innern, das uns sehr unbekannt ist, sind viele mit Schnee bedeckte Gebirgsreihen. Es fehlt nicht an großen Flüssen, unter denen der Sierra- Leona- fluß (bei der Mündung 3 Stunden breit), der Volta, der Benin, der Eongo genannt werden müssen. Der große Meerbusen von Guinea dringt tief ins Land ein, und hat nirgends Klippen oder Sandbänke, sondern überall guten Felsengrund. Das Klima ist, wie in Senegambien: man halt Gui- nea für das Heisseste Land auf Erden. Ausserordentlich üppig ist das Pflanzenleben. Das sogenannte Guinea- gras erreicht eine Höhe von 10 bis 15 Fuß, und birgt große Heerden von Büffeln, Elephanten, Antilopen und wilden Schweinen und Schlangen. Ba^d vor der Regen- zeit/ werden die Savannahs (Graswälder) von den Negern angezündet, weit und breit wird davon Nachts der Himmel geröthet, indessen man bei Tage nur die ge- waltigen Rauchwolken aufsteigen sieht. Ganze Schaaren von Raubvögeln versammeln sich, die lebendig gebratenen Schlangen, Eidechsen und andere Thiere zu verzehren, die sich vor dem schnell um sich greifenden Feuer nicht haben retten können. Hier und da brechen aber aus dem bren- nenden E'.aswalde ganze Schaaren von Elephanten, Lö- wen und Gazellen hervor, und Reisende müssen vor ihnen nicht selten auf Bäume fliehen. Bald, nachdem die Gras- walder abgebrennt sind, folgt mit der Regenzeit in wenig Tagen wieder ein üppiges Grün. —- Alle Gewächse ge- deihen hier gut, und in dieser Hinsicht steht Guinea Ost- indien wenig nach. Vorzüglich wird Reis gebauet, wel- cher mit Pfeffer gewürzt das tägliche Brod des Negers ist. Auch hat er Brod aus Kassave, Pams und Bataten; Ananas wachsen wild in Wäldern und an Flüssen, eben so Erbsen, Hirse, Tabak, Zuckerrohr und Baumwolle, Mais wird mehrmalen im Jahre geerntet. Die meisten europäischen Gewächse gedeihen auch hier. Die Oelpalme liefert durch Abzapfen einen erfrischenden Wein, durch die Kerne ein Oel, das anstatt der Butter gebraucht wird, Der Kolanußbaum hat kostbare Nüsse, und der Papaga Blätter dienen beim Waschen statt der Seife, ihre Stiele als Pfeifenröhre, ihre Blättergewebe zu Stricken. Po- meranzen wachsen das ganze Jahr wild, der hieher ver-
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