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1. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 459

1834 - Münster : Deiter
Südamerica. 459 noch den Iuwelenkafer und Laternenträger, den Scorpion und Tausendfuß. Wolken von Mosquitos stören die Nacht. Kein Land auf Erden hat so viele Diamanten, wie Brasilien. Man findet sie im Innern und an der Küste, in Gruben und in Flüssen, am meisten in der Provinz Minas geraes, und der Grubenbau liegt in den Händen von Privatunternehmern, die Regierung zieht etwa 1 Mill. Thaler Abgaben von denselben. Etwa 6000 Neger sind mit dem Sammeln der Diamanten beschäftigt, aber nur 4 Tage in der Woche müssen sie für ihre Her- ren arbeiten; daher erwerben sich viele ein beträchtliches Vermögen, halten sich selbst wieder Sclaven, oder erkau- fen sich sogar ihre Freiheit. Merkwürdig ist es, daß viele Stellen, wo man die Diamanten findet, höchst unfrucht- bar sind: sie liefern Edelsteine, aber kein Essen. Auch andere Edelsteine werden in Brasilien gesunden, Saphir«, Hyacinthen, Topase, Amethyste, Smaragde; Gold ge- winnt man jährlich 25— 40 Centner, auch viel Silber, besonders Platina, dann Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Quecksilber u. s. w. Man rechnet, daß jährlich für 9 Mill. Thaler Waaren ausgeführt werden, von dem Han- del ziehen aber die Engländer den meisten Gewinn. Die Inwohner Brasiliens schlägt man sicher nicht zu niedrig an, wenn man 5 Millionen rechnet. Unter diesen sind nur 800,000 Weisse (Portugiesen und portugiesische Abkömmlinge), 250,000 bekehrte Indianer, über 1/2 Mill. Negersclaven, die übrigen sind freie Neger und Indianer. Bis zum I. 1822 war Brasilien eine Colonie von Por- tugal, da riß es sich los, erklärte sich für ein unabhän- giges Kaiserreich, und nahm den ältesten Prinzen von Portugal, Dom Pedro zum Kaiser an. Aber nur 9 Jahre hat das Kaiferthum Bestand gehabt, da ist der Kaiser aus dem Reiche verwiesen, und die Brasilianer haben ihren Staat in eine Republik umgeschaffen. — Landesreligion ist die katholische mit 1 Erzbischöfe, 6 Bi- schöfen, 40 Klöstern. Wir nennen die merkwürdigsten Städte des großen Landes. Rio Janeiro (spr. Enero), die Hauptstadt liegt an einer Wal, die bei der Einfahrt, welche durch einen 100 Fuß hohen Granitblock eingefaßt, und mit Batterien gedeckt ist, keine halbe Stunde breit Fahrwasser hat, sich aber zu 12 Meilen erweitert, und 30 Meilen weit ins Land geht. Die Stadt ist im Ganzen
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