1865 -
Schleswig
: Schulbuchh.
- Autor: Sönksen, A. P.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§ 4. Der Boden.
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Aber auch das Diluvium ist nicht im ganzen Lande
gleichartig. Das Diluvium der Ostküste, das Terraiu der
Hügelkuppen, welches sich auch in der Gegend von Altona
und Itzehoe wiederfindet, hat eine kurzhügelige Oberfläche, der
Waldwuchs und die Heckenaupflanzungen sind kräftig; in den
Wäldern die Buche vorherrschend, schlank, in den Hecken der
Haselstrauch, die Birke selten. Die oberste Erdmasse ist meistens
lehmig, nugeschichtet, nicht wenige zum Theil große Steine
(Geschiebe) enthaltend, daher Gef'chiebelehm genannt, nächst
dem Marschboden am fruchtbarsten, Weizen gedeiht meistens
vortrefflich. Als Unterlage, doch oft auch an die Oberfläche
tretend, der geschichtete Korallensand und Koralleumergel. Dieß
Terrain bildet den Höhenzug des Landes, der sich also an der
Ost'eite herum und weiter durch Mecklenburg und Preußen
nach Rußland hineinzieht und dort in der Waldai-Höbe seine
größte Ausbildung erreicht. Dieses Hügelterrain umfaßt einen
wesentlichen Theil des merkwürdigen Seenkranzes, der die
Ostsee umgiebt und nur in dem die Hudsonsbat umgebenden
noch großartigeren Seenkranze seines Gleichen hat. Von der
Ostsee an reicht diese Bodenart mehrere Meilen ins Land
hinein und grenzt meistens an eine mehr ebene, sanft wellen-
förmige, sandigere Bodenbildung, oft mit vielen aber weniger
großen Steinen, von geringerer Fruchtbarkeit und für Weizen
selten recht geeignet, wo die Hecken oft lückenhaft sind, die
Birke häufiger vorkommt, die Buche weniger schlank wächst,
die Eicke noch eher gedeiht. Diese Bodenart ist mit dem
Namen G esch i ebesa nd belegt worden, sie grenzt östlich un-
gefähr bis au die Enden der tief in das Land einschneidenden
Meerbusen und westlich daran grenzt oft der flache fast ganz
unfruchtbare Heidesand, wo er bloß liegt ein Spiel des
Windes, die Mühe des Anbaues sehr wenig lohnend, ohne
Baumwuchs, eine wahre Steppe. Doch sind diese letzteren
Bodenarten mitunter von Insel ähnlichen Höhenzügen durch-
brochen und fassen schließlich im Westen gegen die'tiefer lie-
gende Marsch ab, zu der sic namentlich hinsichtlich der Frucht-
barkeit einen großen Contraft bilden und im Gegensatz zur
Marsch Geest genannt werden.
Tie höchsten Punkte in Schleswig-Holstein sind: Asche-
berg in den Hütlener Bergen, 346', Brunberg bei Apenrade,
342', Blauberg, zwischen Apenrader- und Gjenner-Bucht, 392',
Scheersberg in Angeln 255', Buuchsberg im östlichen Hol-
- stein, 554', Piclsberg mit dem Hessenstein bei Pauker, 445',
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