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1. Das Königreich Hannover - S. 132

1852 - Hannover : Pockwitz
132 von der Pflugschaar des fleißigen Landmanns im Osnabrück: schen geebnet sind, haben sich die gewaltigen Steinblocke un- verrückt erhalten; fern von den Wohnungen der Menschen liegen sie auf öder Stätte, still sinnend sieht man nur zuwei- len einen Schäfer in seinem weißen Heikenmantel, umweidet von seiner Heerde, auf den riesigen Felssteinen sitzen, oder einen Jäger seinen Weg zu den Denkmalen der altdeutschen Vorwelt nehmen. Verklungen sind die Erinnerungen an die Helden, vergessen der Name der Gefeierten, deren Andenken unter den Granitblocken schlummert. Nur hier und wieder hat das Christenthum seine Legende an diesen Monumenten des Sachsenthums ranken lassen. So erzählt die Sage von den Steinen im Hohn: Als Karl eines Tages aus seinem Hoflager zu Osnabrück mit zahlreichem Jagdgefolge zu den Waldhb'hen ritt, welche nördlich die Hase umgeben, begegnete er Wittekind und die beiden Heerführer, welche damals um das Geschick der nach- folgenden Zeit kämpften, ritten lange mit einander; der eine freuete sich des noch immer grünenden Eichwaldes, der andre sah mit Stolz auf die Stellen, wo er sich bereits erhellte und Klöster und Kirchen in die gebrochenen Lichtungen aufnahm. Karl wendete sich an Wittekind und bat ihn, das Christen- thum anzunehmen. Aber der Sachsenfürst deutete auf die Runensteine und Opferaltäre, welche die christlichen Anlagen umzogen und pries seine Götter. Und im Gespräch über ih- ren Glauben ritten die beiden Fürsten über die Waldeshöhe von Harste und kamen in die Waldschlucht vom Hohn. Dort, bei dem großen Hünenringe trennte sich ihr Weg. Karl bat noch einmal und berief sich auf die hohe Wunderkraft seines Glaubens. Nun wohl denn! sagte Wittekind; wenn Dein Glaube so mächtig, Deine Religion so voll Wunder ist, ei, so schlage mit der Haselgerte, die Du in der Hand führst, diesen groß- ßen Runenstein durch, damit ich glaube! Karl besann sich nicht; er drückte dem Rosse, dem vor dem gewaltigen Granitblocke scheuete, die goldenen Sporen in die Weichen und hieb voll gläubiger Hoffnung mit der Gerte auf den Stein. Siehe! der Stein siel auseinander! Der Glaube hatte Wunder gethan und bald darauf ließ sich der Sachsenherzog zu Belm, unweit Osnabrück, taufen.
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