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1. Lehrbuch der Geographie - S. 17

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
17 unförmlichen Kopf, röthliche Augen, angeschwollenen Unterleib, dabei sind sie träge, gefräßig und schmutzig. Minder augenfällig, doch vielleicht bedeutender, als die körperlichen Verschiedenheiten der Völker, sind die geistigen, die sich äußerlich zunächst in der Sprachverschiedenheit darstellen. Diese letztere ist größer oder geringer, je nach der entfernten oder näheren leiblichen Verwandtschaft. Mitglieder einer Familie pflegen nicht bloß ganz ähnliche körperliche Bildung, sondern auch eine auf einer gemeinsamen Geistesrichtung beruhende, fast vollkommene Sprachgleichheit zu haben. Mehrere ver- wandte Familien bilden ebenso einen Stamm, mehrere verwandte Stämme eine Völkerschaft, ein Volk oder eine Nation, mehrere Nationen einen Völkerstamm; — immer aber spricht sich der Verwandtschaftsgrad dieser kleinern oder größer» Vienscheuhaufen nicht blos in einer gewissen Aehn- lichkeit des körperlichen Gepräges, sondern noch vielmehr auch in der größeren oder geringern Sprach-Uebereinstimmung aus, die nur der Aus- druck der innerlichen Uebereinstimmung überhaupt ist. — So wie ein Volk in verschiedene Stämme zerfällt, so zerfällt seine Sprache in verschiedene Dialecte oder Mundarten, — während die Sprachen mehrerer verwandter Völker einen Sprachstamm bilden. Man spricht daher, um die verschiedenen Verwandtsschaftsgrade auszudrücken, von Mutter- und Töchtcrsprachen. Außerdem unterscheidet man todte und lebende, Ursprachen und abgeleitetes Gegenwärtig kennt man ungefähr 800 Sprachen und zwar in Europa 53, in Asien 153, in Afrika 115, in Australien 117 und in Amerika 422. Man stellt folgende Hauptsprachstämme auf: 13 der chinesisch-japanische, 2) der tatarische, 3) der uralischc, 4) der amerikanische, 5) der malayisch-australische, 6) der afrikanische, 7) der indisch-europäische. Die Lebensart wird dem rohen Menschen ganz allein von der natür- lichen Beschaffenheit des Bodens vorgeschrieben; der Kirgise muß Nomade sein, der nordamerikanischc Wilde Jäger, der Grönländer Fischer; Nahrungsmittel, Kleidung. Wohnung und Beschäftigung sind ihnen von der Natur angewiesen. Der gebildete Mensch kann bis zu einem hohen Grade die Natur besiegen. Jagd und Fischfang ist das Geschäft des rohesten Wilden; der rohe Naturmensch ist der Sklave der heimathlichen Natur, verharrt in geistiger Rohheit, entwickelt jedoch alle seine körperlichen Fähigkeiten zum höchsten Grade. Er ist Vielster des Bogens und Pfeils, des Wurfspießes und der Schleuder. Die nomadische Lebensweise (das Hirtenleben) ist auf den friedlichen Verkehr des Menschen mit gezähmten Thieren, aus die Eristenz und Erhaltung der Hausthiere gegründet. Auch er ist an die Natur gekettet, denn er ist gezwungen, die Heerden von einem Weideplätze zum andern zu führen. Aber sein beweglicher Besitz sichert ihm ein unbedräng- teres Dasein, erlaubt ihm friedliche Berührungen mit den Nachbarn und gewährt ihm die ersten Anfänge eines geordneten gesellschaftlichen Zu-
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