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1. Lehrbuch der Geographie - S. 186

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
186 Iran (das eigentliche Persien), die Westhälste des großen persischen Hochlandes, faßt auf 22,740 sjm. 11* Mill. E., die zur indisch-europäischen Nace gehören. Die beiden bedeutendsten fließenden Gewässer sind: der Helmend, im östlichen Theile in den Steppen-See Zahreh fließend, und der Kisil-Usen. in das kaspische Meer im westlichen Iran mündend. Die herrschende Religion ist der schulische Islam, daneben die Religion des Zerduscht (Zoroaster), armenische Christen und Juden. Die Perser sind große Freunde von Ceremonien und Komplimenten; nie darf z. B. ein Sohn sich vor seinem Vater niedersetzen. Die Söhne werden streng dazu angehalten ihre Väter zu achten und zu lieben und ihnen in allen Verhältnissen, besonders im Alter, hülfreich zur Seite zu stehen. Nahrungs- quellen: ziemlich vorgerückte Industrie, Arbeiten von Gold, Silber und Stahl, Stoffe von Seide und Kameelhaar, wenig Ackerbau, Karawanen- handcl. Die Regierungsform ist despotisch; der Regent führt den Titel Schah. Teheran, Haupt- und Residenzstadt in einer schönen Ebene in der Nähe hoher Gebirge, hat im Winter wohl 130,000 E. und im Sommer nur 15,000, weil dann jeder, der es nur möglich machen kann, wegen der unerträglichen Hitze, die Stadt verläßt und unter Zelten wohnt. — Jspahan, ehemalige Hauptstadt mit 300,000 E., hat jetzt nur noch 90.000 E., die einen starken Handel treiben. — Schiras, in rei- zender, weinreicher Gegend mit 30,000 E. Rosen und Rosenöl. In der Nähe die Ruinen von Persepolis. — Tauris oder Tebris, durch Erdbeben verwüstet, 50,000 E. — Asterabad, am kaspischen Meere, 60.000 E. — Abuschehr, der Hafen von Schiras, 20,000e., lebhafter Handel nach Indien. — Schuster, einst Susa, 20,000 L. Afghanistan oder Kabulistan, liegt zwischen Turkestan, Beludschistan und dem Sihksgebiet, am Kabul und ist von Natur gegen jeden Angriff befestigt. Die Bewohner sind Afghanen, Perser und Turkmanen, Hindus, Armenier und Juden. Religion: der Islam (meist sunnitisches Bekenntniß); aber auch Anhänger des Brama und Buddha. Die Afghanen zeichnen sich durch ihre Freiheitsliebe, ihre Tapferkeit, ihr Militairsystem und ihre einfachen Sitten aus; sie leben größtentheis nomadisch. Die Regierungsform ist monarchisch; der Herr- scher führt den Titel Chan von Kabul. Kabul, die Stadt der 100,000 Gärten genannt, Haupt- und Residenzstadt in einer schönen Gegend, am Fuße des Hindu-Kho mit 80.000 E. Sie liegt auf dem Verbindungswege von West-, Ost- und Südasien, daher Hauptverkehr, Sammelplatz aller Karawanen. — Kandahar, große, regelmäßig gebaute feste Stadt, 70,000 E., Haupt- stapelplatz des Handels und Münzstätte des Reichs. Beludschistan, zwischen Iran, Afghanistan, Hindostan und dem indischen Meere. Es besteht aus Berglandschaften und einem wüsten Sandküstenstrich. Die Bewohner sind zum Theil Beludschcn, ein persisch- mongolisches Volk, zum Theil Brahuö, wahrscheinlich tartarischer Ab- kunft. Daneben Perser, Hindus u. a. Religion: sunnitischer Islam. Nomadenleben. Ackerbau und Industrie fehlen. Kclat, 8000' über dem Meere, Hauptstadt und Residenz des Chans, mit einer hohen Mauer umgeben, treibt viel Gewerbe und
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