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1. Lehrbuch der Geographie - S. 266

1852 - Hamburg [u.a.] : Schuberth
266 Im Behringsmeer: Nuniwak, St. Lorenz, St. Paul, St. Georg u. a. Westindien. Dieser Archipel, dessen Name von Kolumbus Westfahrt nach Ost- indien 1492 herkommt, bildet Amerikas herrlichste, bevölkertste und wich- tigste Inselgruppe. Seine Inseln liegen in einem Bogen von Florida bis an die Mündung des Orinoco im atlantischen Oceane, der hier auf der Südseite derselben das Antillen- oder karaibische Meer, nebst der Hondurasbay und auf der Westseite den mexicanischen Busen bildet. Der Flächeninhalt dieser Inseln, deren mehr als 360 gezählt wer- den, beträgt 4700 szm. Sie enthalten in ihrem Innern viele Gebirge mit Gipfeln von 6 bis 8000' und bestehen oft aus bloßen Felsen. Mehrere sind vulkanischen Ur- sprungs. Sie gehören zum Gebiet der heißen Zone, doch wird die Hitze durch die Seewinde abgekühlt. Es sind hier nur zwei Jahreszeiten, die nasse und die trockene. In der ersteren fällt der Regen in Strömen herab und die Flüsse schwellen in einem Augenblick an, und alle Nie- derungen sind unter Wasser gesetzt. Die feuchte Lust, verbunden mit einem brennenden Himmel, macht den Aufenthalt auf diesen Inseln für einen Europäer ungesund. Auf den Bergen ist die Luft mild und gesund. Erd- beben und schreckliche Orkane richten oft beträchtlichen Schaden an. Reicbe Nutzwaldungen, herrliche Südfrüchte und Kolonialwaaren (be- sonders Zucker, Baumwolle, Indigo, Taback, Kakao und Gewürze) und manche Nahrungspflanzen. Man berechnet, daß ganz Westindien jährlich 9 Mill. Ctr. Zucker und 124 Mill. Pfd. Kaffee erzeugt. Von vier- füßigcn Thieren sind, außer den eingeführten europäischen Hausthieren, nur wenige Arten vorhanden; dagegen giebt es eine große Menge Vögel des schönsten Gefieders, als Papageien, Kolibris, Spottdrosseln oder ame- rikanische Nachtigallen u. s. w. Die Zahl der Einwohner beträgt etwa Mill., nämlich 500,000 Weiße, 500,000 freie Farbige und 2,500,000 Neger, wovon etwa 1,500,000 in Freiheit (die meisten in Hayti) und 1,500,000 im Sklavenstande leben, und die Haus- und Feldarbeiten in den Plantagen der Europäer ver- richten müssen. Westiudicn theilt sich politisch: in das spanische, 2505 Izm. mit über 1,400,000 E.; das britische, 684 lzm. mit 790,000 E.; das französische, 64 (Um. mit 260,000 E.z das dänische, 8^ sim. mit 45,000 E.; das holländische, 17| sim. mit 27,000 E.; das schwedische, 3 si)M. groß mit 2000 E>, und das freie Westindien. 1385 sim. mit 900,000 E. Gewöhnlich theilt man Westindien in die großen und kleinen Antillen und Bahama-Inseln. Die großen Antillen: Cuba und Portorico spanisch, Ja- maica britisch, Hayti frei. Cuba (2309 (Um., 1 Mill. E., darunter die Hälfte Sklaven) ist die westlichste, größte und herrlichste der Antillen, langgestreckt zwi- schen dem Mexicobusen und dem Antillenmeer. Durch ihre bewunderns- werthe Fruchtbarkeit und durch ihre günstige Lage und Bevölkerung ist sie eine der wichtigsten und reichsten aller europäischen Niederlassungen in Amerika. An der hasenrerchen Küste flach, im Innern gebirgig.
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