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1. Geographische Gemälde - S. 333

1822 - Leipzig : Kummer
liegende Bengalen. Sebón das bloße Auge bemerkt die hohe Lage von Tiber beim Herabsteigen von den butanlchen Grcnz- gediegen in dasselbe. Nur mäßig nergr sich die Nordleite der- selben nach Tiber hinein und die Flüsse und Bäche, welche von den Gipfeln dieser Scheidegebirge nach Norden hinabfließen, haben einen sanften Gang; diejenigen hingegen, welche nach Süden, also nach Butan ihren Weg nehmen, stürzen sich rcif- send schnell hinab und das Auge verfolgt ihren raschen Laus bis zu dem Fuß des Gebirges. Es bedarf keiner Erinnerung, daß Tibet nur sehr wenige von den Gewächsen erzeugt, die rnan in Buran antrifft. Der rauhe Sommer, der zugleich ziemlich kurz ist, laßt hier die schönen Früchte nicht zum Gedeihen kommen, die Butan im Ucberfluß hervorbringt. Gerste, welche hie und da auf dem unfruchtbaren Boden gebaner wird, gelangt nicht jedes Jahr zur Reife. In demselben Jahre, wo Saunders in Tibet war, mußte man dieselbe grün abschneiden, weil die bereits um die Mitte des Septembers eingetretenen Nachtfröste und der Schnee gar nicht mehr erwarten ließen, daß sie reif werden könne. Selbst früh um 5 Uhr noch stand das Thermometer auf dem Gefrierpunkt und hin und wieder lag Schnee in der Ebene. Aus Vieler Scptemberwitceiung laßt sich auf den eigentlichen Winter in Tibet schließen. Der Engländer Bogle, welcher früher hier war, fand in der Stadt Chamnanning, die unter dem 31 sien Grade 39 Min. der Breite und nur um 8 Gra- de oder i 20 deutsche Meilen nördlicher liegt als Bengalens Hauptstadt Calcutta, im Winter im Zimmer das Fahrenh. Thermometer 29° unter dem Gefrierpunkt. Im April waren alle stehenden Gewässer noch mit Eis bedeckt und heftiges Schnee- gestöber war anhaltend. Eben so fand der indische Fakir Puh- rungier, welcher im Anfange des Jahres 1785 als Abgesandter der Engländer nach Tibet geschickt wurde und im April die Grenze des Landes erreichte, hier eine so große Kälte, be- gleitet von so tiefem Schnee, daß er feine Reise nicht forkzu-
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