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1. Geographische Gemälde - S. 335

1822 - Leipzig : Kummer
— 33 5 — so führen sie doch auch einen Vor theil herbei, der gewissermaßen mit ihnen aussöhnt. Sie reinigen nämlich die ganze Atmo- sphäre so sehr von allen Dünsten und Feuchtigkeiten, daß sich in den Hcrbstmonaten viele Wochen hindurch auch kein Wölk- chen am Horizont zeigt und der Himmel sich dem Auge in einer Reinheit und Klarheit darstellt, die einem an sein düsteres va- terländisches Klima gewöhnten Dritten ausserordentlich auffallen muß. Saunde-.s ergöhte sich so sehr an diesem heitern Him- mel des kalten Tibet, daß er mehr als einmal das Klima dieses Landes glücklich nennt. Die Tibetaner sind auch dermaßen an diese heitere Luft gewöhnt, daß sie mit fester Zuversicht und völlig unbesorgt vor Regen ihr mühsam eibautes Getreide nach der Erndte auf freiem Felde liegen lassen, bis sie Zeit übrig haben, es auszudrcschen. Hinderte die Kalte nicht so man- ches Jahr die Reifung, sie würden wegen des Regens in der Erndte, der uns oft so viel schadet, nicht verlegen sein. Die reine Luft in Tibet ist der Gesundheit sehr zuträglich und cs giebt der Krankheiten daher weit weniger, als in feuchten und warmern Landern, in denen ein öfterer Wechsel der Witterung statt findet. Die häufigen Stürme, welche den feinen Sand mit sich fortführen und der Schnee, der den größten Theil des Jahres hindurch die Augen blendet, weil er zumal häufig von,der Sonne beleuchtet wird, führen Augen- krankheiren für den Menschen herbei, die nicht selten in Blind- heit übergehen. In Butan hat der Mensch mir diesem bei nicht zu kämpfen Dagegen giebt es hier ungemein häufig ei- ne andere Krankheit, welche in einer Drüsengeschwulst am Halse besteht. Sie findet sich bekamlich auch in-andern Ge- birgsgegenden, namentlich häufig in Wallis. Daß sie nicht, wie man gemeiniglich angenommen hat, dem häufigen Trin- ken des Schnecwassers zugeschrieben werden darf, sieht man recht überzeugend in diesem Lande. In Butan giebt cs weit seltener und nur auf den höchsten Gebirgen Schnee; in Tibet ist man das ganze Jahr hindurch mit Schnecgebirgcn umgeben und
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