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1. Geographische Gemälde - S. 341

1822 - Leipzig : Kummer
des Landes duldet durchaus kein Blutvergießen, auch nicht bei Thieren; es dürfte folglich auch den Schlächtern kein Thier verkauft werden, weil man vorauslehen muß, daß sie das Blut desselben vergießen werden. Aber die Liebe zum Gewinn weiß den Gewissensfcrupel zu heben. Man verpflichtet nämlich die Käufer des Viehes, es ja nicht zu schlachten und so verkauft man und kümmert sich weiter nicht darum, was die Käufer thun. Eben so kauft man ihnen auch wieder das Fleisch ab, indem man sein Gewissen bannt zufrieden stellt, daß man doch nicht selbst ein Thier gelobtet habe. Traurig würde es auch bei der so großen Unfruchtbarkeit des Landes und dem Mangel an Sversen aus dem Gewachst reich mit den Tibetanern stehen, wenn sie das Thicrfleisch wirklich verschmähen wollten. In dem fruchtreichen Indien mag der Mensch den Grundsätzen einer Religion huldigen, die alles Blutvergießen verbietet: allein in Tibet zwingt der Man? gel den Bewohner dieses kahlen Bodens, das Fleisch zu geniest sen Es wirb denn auch, wie gesagt, allgemein genossen und zwar aus Mangel an Brennmaterial ungekocht. Mau sizt e§ der Luft aus, die cs durch ihre Schärfe und Trockenheit der? maßen zubereitet, daß es sich ohne Spur von Faulniß viele Monate hindurch gut erhalt. Ausser diesem ausgedörrten Fleische nähren sich die Bewohner von Tibet noch von Milch, Butter, Käse und dem gcrmgen Ertrage ihrer Felder. Die? se bringen, wie bereits angeführt wuide, nur in einigen wart rnen, gegen die rauhen Winde geschüzren Thälern und Tiefen etwas Weizen und einige Daumftüchre oder Obstarten hervor; sonst liefert der geringe Ackerbau lauter Gerste. Das Meh! davon wird zu Brei gekocht und dieser macht die Hauptnaht rung aus dem Gewächsreiche aus Auch bereiter man Bier aus Gerste, welches nebst Thte aus China das Getränk ist. So arm Tibet an Vegembilien erscheint, so groß ist sckr mineralischer Reichthum. Nach Georgi giebt es keinen Fluß in diesem Lande, dee in seinem Sande nicht Goldstaub führen sollte.
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