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1. Geographische Gemälde - S. 378

1822 - Leipzig : Kummer
— 378 — gcs Tages bei werten nicht wehe in der herrlichen Gestalt erschein nen kann, in welcher es sich ehemals zeigte. Sind auch die Angaben der Juden von der erstaunlichen Bevölkerung ihres Landes eben so übertrieben , wie so Vieles, was uns ihre Schrift- stellet- von dem Zustande ihres Volks erzählen, so war doch oh- ne Zweifel Palästina vor der Zerstörung Jerusalems gewiß stark bewohnt und daher auch fleißig und allenthalben angebauet, wo der Boden es erlaubte. Seit jener Zeit aber hat nie ein selbst- ständiges Volk das durch den Röme krieg wiederholt verwüstete Land bewohnt, vielmehr stand es immer unter fremder Herr- schaft und war unaufhörlich der Schauplatz von Greueln und Verwüstungen. Seit der Herrschaft der Türken hat das arme Laird kein besseres Schick al als die übrigen Provinzen dieses rinrer seiner selbstverschuldeten Ohnmacht langsam dahinschmach- tenden Reichs. Es wird von seinen Beherrschern eben so, wie von einheimischen und angrenzenden Räubern ausgesogcn, ver- 1vü,ret und immer mehr entvölkert. Die jetzige Gestalt von Palästina muß also freilich abschreckend sein. — Die Verschie- denheit des U-theils in Hinsicht der Fruchtbarkeit hat endlich auch ihren Grund in der verschiedenen Beschaffenheit der ein- zelnen Gegenden. Selbst in der schönern Jahreszeit, wenn dort Berge und Thaler grünen, findet der Reisende, wie wir eben gesehen haben, abschreckende Distrikte, öde, kahle Felsen, sandige unfruchtbare Thäler und Ebenen, mehr jenseits, doch aber auch vielfältig disseits des Jordans. Wer diese Theile erblickt und die fruchtbaren nicht, der kann freilich keinen vor- thcl.haften Begriff von Palästina haben. Noch weit kleinere Lander, als Palästina, sind feiten durchgängig und überall gleich fruchtbar, sie mögrn eben oder gebirgige sein und so kann cs uns nicht befremden, daß der Boden auch in Palästina nicht überall und gleichförmig fruchtbar ist. Wie in allen Theilen unseres Erdbebens die Thäler, durch welche Bache und Flüsse strömen, gemeiniglich den fruchtbarsten Boden führen, so auch hier. — Daß
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