1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Physikalische Erdkunde.
Eine Gruppe zusammenhangender Hügel heißt ein Ge-
hügel und eine Gruppe zusammenhangender Berge wird
Gebirge genannt.
Die Gebirge sind theils ursprünglich, theils spä-
ter entstanden. Deutlich kann man dieß wahrnehmen aus
ihrer Lage und ihren Bestandtheilen. Im Bezug auf die
letzter» theilt man nicht bloß die Gebirge, sondern oas Land
überhaupt in mehrere Gebirgsarten. Gebirgsart ist also
Alles, woraus die feste Erdoberfläche besteht.
,,Die Erde war wüste und leer, und der Geist Got-
tes schwebte auf den Wassern," erzählt die Schrift, und die
^Geognosten (Erdkundige, welche die Bestandtheile der
Erde genau untersucht haben) bestätigen es, daß vor un-
denklichen Zeiten die Erde mit einer schlammigen Masse
(Primordialfluidum) überzogen war, daß dieselbe
durch chemische Riede,schlüge (Pracipitirung) sich schied,
daß die fester» Theile sich zu Boden senkten und die jetzige
Erdrinde bildeten. Durch die Wirkung des innern Feuers
geschah es nun wahrscheinlich, daß ausgebrannte Stellen
einsanken und große Höhlen bildeten, wohin sich das Was-
ser sammelte, wahrend andre Theile des Wassers in die
Höhe getrieben wurden. Roch hatte aber das Wasser keine
Grenzen; denn die durch Stürme empörten Fluthen dran-
gen wieder in den lockern Boden, zerrissen ihn auf's neue,
vermengten sich mit demselben und setzten ihren Raub, ver-
mischt mit den Thieren, die schon im Wasser leben konn-
ten, in Lagen ab. Durch das innere Feuer wurden diese
Massen gelautert uitd nach und nach in feste, unerschütter-
liche Felsen verwandelt, welche nun dem Wüthen des Mee-
res widerstehen konnten. Diese Felsen bilden noch jetzt gleich-
saur das Gerippe der ganzen Erde und wir nennen sie Ur-
gebirge. Ein zweiter Niederschlag geschah und lagerte
sich auf die Urgebirgsarten, von denen er mit Gewalt Stücke
losriß und in die Thonschiefermasse, welche durch den zwei-
ten chemischen Proceß entstanden war, einmischte. Dieß
sind die Uebergangsgebirge, auch Ganggebirge
genannt, welche aus einer Menge parallel-laufender Schich-
ten, deren jede einerlei Gebirgsart enthalt, bestehen. Eben
durch ihre Lage wird es klar, daß der erste Niederschlag den
später gebildeten Gebirgen und Erdschichten zur Unterlage
dient, zwischen welchen er auch hin und wieder, zumal in