1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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§. 22. Das Wasser. Das Meer.
zu 60' Liefe Alles genau beobachten, und dieß soll ein ent-
zückender Anblick sein. Der Schiffer schwebt über ganzen
Waldungen von Seegewachsen, die durch vielerlei Farben
das Auge nicht minder ergötzen und von den Wellen so
sanft hin und her bewegt werden, als die schönste Vegeta-
tion eines der blumenreichsten Gefilde der Erde. Da leben
und weben tausenderlei Gewürme, Seeigel, Seesterne, See-
schnecken und vielartige Fische von so schönen Farben, wie
inan sie bei diesen Thieren in Europa kaum denkbar
findet.
Der Geschmack des Meerwassers ist salzig -
bitter, ekelhaft und Erbrechen erregend; demnach ist es
untrinkbar Es enthalt viel Salz, Schwefelsäure, Kalk
und Bittererde. Der Salzgehalt ist nicht überall gleich,
am schwächsten in der Nähe der Flußmündungen, am
stärksten bei den Polen und unter dem Aequator. In der
Tiefe nimmt das Salz zu, der bittere Geschmack verringert
sich. Noch ist nicht entschieden, woher der letztere rührt.
Der Salzgehalt ist übrigens eine Wohlthat. Das Salz-
wasser fault nicht so leicht und trägt schwerere Lasten, als
das süße Wasser. Viele Länder haben kein anderes, als
Seesalz.
Das Leuchten des Meeres bei Nacht ist eine
eben so seltsame, als schöne Erscheinung. Es zeigt sich auf
dreierlei Weise: Das segelnde Schiff läßt hinter sich eine
hell glänzende Spur zurück. Dieß geschieht nur bei be-
wegtem Meere. ^ Bei windstillem, heißem Wetter ist der
Feuerglanz oft über die ganze Oberfläche, so weit das Auge
reicht, verbreitet. Das geschöpfte Wasser leuchtet so lange
fort, als es bewegt wird, verliert aber den Glanz, wenn
es zur Ruhe kommt. Eine dritte Art des Leuchtens reicht,
so weit das Auge sehen kann, über die Oberfläche und in
die Tiefe. Das Meer scheint dann im Feuer zu stehen,
selbst die Abgründe sind mit Licht erfüllt. Alle Gegen-
stände im Wasser glänzen vom Feuerschimmer. Schöpft
man solches Wasser, so leuchtet es einige Zeit fort, bis es
ruhig wird; schüttelt man es wieder, so stellt sich die Er-
scheinung wieder ein; doch der Glanz vermindert sich mehr
und mehr, bis zuletzt noch einige Feuerpünktchen übrig
bleiben, die sodann auch verschwinden. Die erste Art ist
wohl ein electrisches Leuchten, durch Reibung raschsegelnder