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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 128

1842 - Dresden : Schmidt
128 Physikalische Erdkunde. Aequator sehr erhoben, was sowohl von dem Umschwünge der Erde um ihre Achse, als auch von der großem Wir- kung der Sonnenstrahlen herrührt, durch welche die Luft hier am meisten verdünnt und demnach ausgedehnt wird. Die Luft hat alle Eigenschaften eines Körpers; mithin ist sie auch ein Körper. Wir hören und fühlen sie; sie ist ausgedehnt, undurchdringlich, theilbar, elastisch und schwer. Eben wegen dieser letzter» Eigenschaft ist die Atmo- sphäre unzertrennlich mit der Erde verbunden und folgt ihrer täglichen und jährlichen Bewegung. Es folgt aber auch daraus, daß die Atmosphäre nicht einerlei Dichtigkeit haben kann, da die untern Luftschichten die Last der obern tragen müssen, wodurch sie mehr zusammengepreßt und dichter werden. Das Gewicht der untern Luft ist 8u0 Mal leichter als das des Wassers. Wie bekannt, hält die Luft einer Quecksilbersäule von 28 Zoll Höhe das Gleichgewicht. Nehmen wir nun an, jene Säule besäße einen Quadratzoll Durchschnittsfläche, so trüge sie offenbar 28 Kubikzoll Queck- silber, oder fast 15 Pfund. Nehmen wir statt der Quecksil- bersäule eine 32 Fuß hohe Wassersäule, so wird auch dieser von der Luft das Gleichgewicht gehalten; denn 1 Kubikzoll Wasser wiegt Id- Loth; 1 Kubikzoll Quecksilber 14 Mal 14 Loth. Hieraus läßt sich der Druck aufrede andere Fläche leicht berechnen. Wollen wir z. B. wißen, mit wel- cher Kraft sie auf einen Quadratfuß wirkt, so dürfen wir nur 15 Pfund mit der Zahl multipliciren, die da sagt, wie viel Quadratzoll in einem Quadratfuße enthalten sind, also mit der Kubikzahl 144. 15 ff 144 Mal geben 2,160 ff. Wird nun die Oberfläche des menschlichen Körpers (im ausgewachsenen Zustand) auf 14 bis 15 Quadratfuß ange- schlagen, so muß er natürlich einen Druck der Luft von etwa 3 Centnern erleiden, von dem der Mensch freilich^ nichts empfindet, so lange das Gleichgewicht in der atmosphärischen Luft besteht. Die Luft umgiebt ihn von allen Seiten, wirkt von innen und außen und zwar vermöge ihrer Ela- sticität, und so wird der über dem Körper befindlichen Lust das Gleichgewicht gehalten. — Die Stärke des so wun- derbar scheinenden Luftdrucks kann man auch daraus ab- nehmen, daß zwei luftleere, genau auf ihren Rändern zu- sammengefügte metallene Halbkugeln nur erst durch außer- ordentliche Gewalt von einander zu reißen sind.
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