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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 129

1842 - Dresden : Schmidt
129 §. 29. Die Atmosphäre. Die Luft. Die atmosphärische Luft ist ein Gemenge aus mehreren Gcrsarten, Wasserdämpfen, Licht, Wärme, electrischem und magnetischem Stoff, und nicht, wie man früher meinte, ein einfaches Element. Verbrennt man sie im eingeschlosse- nen Raume, so verschwinden von 100 nur 27 Theile, aber 73 bleiben zurück, in welchem Rückstände weder Feuer bren» nen, noch ein Thier leben kann. Jene 27 Theile sind eine Gasart, welche man zuerst Feuer- oder Lebenslust nannte, jetzt aber allgemein mit dem Namen Sauerstoff-Gas (gas oxygène) bezeichnet. Das übriggebliebene besteht aus 7 Theilen Stick-G as (gas azote) und 2 Theilen kohlensaurem Gas, oder sirer Luft. Beide taugen weder zum Athmen, noch zum Brennen. Die Höhe der Atmosphäre ist nicht genau zu bc, stimmen, da die untere Luft von der obern zusammenge- drückt, viel dichter ist, die obere aber an Schwere und Dich- tigkeit abnimmt. Aus dem Drucke jedoch, den sie ausübt, besonders aber aus den Morgen- und Abenddämmerungen (da die Luft in einer Höhe von fast 10 Meilen das Son, nenlicht zurückwirft oder Erleuchtung annimmt), schließt man auf die Höhe der eigentlichen Atmosphäre und giebt ihr 8 bis 10 Meilen. Da aber Sternschnuppen und andere Me- teore in viel größerer Höhe sich befinden, so rechnet man den Luftkreis auf 27 bis 30 Meilen. Gleich der Höhe der Berge rechnet man übrigens auch die Höhe der Atmosphäre von dem Meeresspiegel an. Die.verdünnung der Luft von den höher» Regionen nimmt nach und nach so zu, daß Luftschiffe in derselben nicht weiter steigen können, sondern in wagerechter Richtung, wie auf einer Wasserfläche, fortsegeln. Menschen, welche sich in solcher Höhe (sei es auf Luftballons oder auf hohen Bergen) befanden, wurde das Athmen außerordentlich er- schwert; sie empfanden eine eigenthümliche Ermattung, ja es drang ihnen das Blut aus der Nase, den Augenwinkeln, den Lippen und dem Zahnfleische hervor, ein Beweis, daß die im Körper befindliche schwerere Luft sich mit der dünnen äußern ins Gleichgewicht zu setzen strebt, aus den zartern Theilen herausströmt und dabei gewaltsam die Blutgefäße sprengt. Die Abnahme der Luftschwere nach Oben wird genau ermittelt durch das Barometer oder den Luft- schwer-Messer, dessen nähere Kenntniß hier wohl vorausge- 9
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