1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
139
§. 31. Die Atmosphäre. Der Wind.
Höhe und 3v" Breite mit einer Gewalt wirken, die dem
Drucke von 9,909,900 Pfunden gleich ist. Ein solcher Orkan
ist der Tornado odertravado im südlichen Afrika, der
mit Anfang und Schluß der nassen Jahreszeit eintritt und
jedesmal in Begleitung heftiger Gewitter erscheint. Noch
schrecklicher ist der T y p h o n oder L y p h o, der vorzüglich im
großen indischen Weltmeere, bei China, Japan und aus der
Halbinsel jenseit des Ganges während der wärmern Jahreszeit
wüthet. Beide Arten von Orkanen haben viel Aehnliches
mit einander. Sie fangen, bei heiterm Wetter, mit einer
kleinen, schwarzen Wolke an, breiten sich nach einer Stunde
über den ganzen östlichen Horizont und zerstören mit gren-
zenloser Wuth. Schiffe in dem sichersten Hafen werden zer-
trümmert, die stärksten Bäume ausgerissen, feste Gebäude
im Nu eingestürzt rc. — Auch auf den westindischen In-
seln wüthen ähnliche Orkane. Ost sind sie mit Erdbeben
vergesellschaftet. — Wenn zwei Luftströme sich entgegen
wirken, dann haben wir Wirbelwinde, die bei größerer
Stärke äußerst gefährlich werden können, indem sie als
Wind- oder Landhosen (S. 133) große Zerstörungen
anrichten. Ein reißender Wirbelwind wurde sonst wohl
Windsbraut (Braut von Brausen) genannt.
Me Winde werden ferner eingetheilt in regelmäßige
oder ordentliche und in unregelmäßige.
Die regelmäßigen Winde sind theils 1) unver-
änderlich. Diese behalten zu jeder Zeit ihre Richtung
bei. Dahin gehört der beständige Ost- oder Passat-
wind, der in einer Breite von 299 bis 399 deutschen
Meilen, zwischen den Wendekreisen, immerfort nach W.
weht. Nach N. zu weicht er etwas nördlich ab und nach
S. südlich. Er mag wohl seinen Hauptgrund in der un-
aufhörlichen Umdrehung der Erde von W. nach O. haben;
zugleich wird er aber auch durch die Sonnenwärme bewirkt.
Indem nämlich die Sonnenstrahlen jeden Augenblick in der
Richtung von O. nach W. über einen andern Punkt der
Erde zu stehen kommen, verdünnen sie daselbst die Lust so,
daß sich die dickere Luft zu beiden Seiten ins Gleichgewicht zu
setzen sucht und die Strömung in der bezeichneten Richtung
veranlaßt. — Manche Winde sind aber auch 2) regel-
mäßig abwechselnd, daher sie auch periodische
fälst *r\stustn om Un'iust& ^ '