1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
§. 35. Die Erdtheile in Bezug auf Thiere rc. 153
58v Meilen über lauter Festland, wo die Meerluft und
Feuchtigkeit nicht wirkt. Daher die ungeheure Hitze und
Trockenheit der Luft und Dürre des Bodens.
So einförmig, wie Afrika's Klima, eben so einförmig
tritt hier die Thier- und Pflanzenwelt auf. Hier ist das
Vaterland der wildesten und stärksten Thiere; hier finden
sich viele Thiere, die bloß "Afrika zugehören, als: die Gir-
affe, das Zebra, Quagga, Gnu k. An Hausthieren Ueber-
fluß. Die Pflanzenwelt erreicht nickt die riefenhafte Größe
der amerikanischen, die Pflanzen selbst aber sind gewürzreicher.
Im Innern fehlen die mächtigen Urwälder und Grasstrecken;
dafür giebt es die unübersehbaren Sandmeere; namentlich
ist dieß der Fall in dem reintropischen Klimagürtel. Die
nebentropischen Gürtel bieten ein Thier- und Pflanzenreich,
ähnlich dem europäischen; doch fehlt die Mannichfaltigkeit.
D. Asien.
Auch in Asien finden sich, wie in Amerika, alle Nie-
derschlagszonen, aber nur vier Klimagürtel, während wir
dort acht zählten (S. 158). Diese Vereinfachung hat ihren
Grund in der Lage des Erdtheils, da die Hauptmasse deö
ganzen Kontinents zu der Zone des veränderlichen Nieder-
schlags gehört. Im Innern wird die Winterkälte
(bedeutender als in irgend einem andern Erdtheile) ver-
mindert; denn rr) Asien sieht in einer Ausdehnung von
mehr als 1588 M. mit dem Eismeere in Berührung,
b) Asien nimmt von W. nach O- an Breite zu und seine
Küstenlänge ist, im Verhältniß zur Ausbreitung des Landes,
gering, c) Asiens Gebirge sind meist Parallelgebirge.
8) Asiens Hochländer, die einen so großen Theil des Lan-
des überlagern, liegen nur mit dem kleinsten Theil in der
heißen, die Tiefländer aber vorherrschend in der gemäßigten
und kalten Zone. — Dagegen wird die Sommerhitze
vermehrt, weil: Asien ein großes^, zusammenhangendes
Land ist; die gewaltige Abdachung nach Süden der Einwir-
kung der Sonne ein großes Feld darbietet; in vielen und
bedeutenden Flächen große Wasserarmuth herrscht. Aus
allen diesen Gründen tritt die merkwürdige Erscheinung ein,
daß, unter gleichen Breiten, in Amerika 3 bis 6° mehr
Winterkälte und 2 bis 3° weniger Sommerhitze ist, als in
Asien.
Asiens Klimagürtel sind durch die Breitengrade