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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 234

1842 - Dresden : Schmidt
234 Europa. trägt 3,700,000. Die Bevölkerung ist, wie in Spanien, sehr ungleich vertheilt; am niedrigsten steht sie in Alemtejo, wo 766 E- auf die n M- kommen; am höchsten in Entre Minho y Duero, wo fast 6000 Menschen auf der Ihm. leben. Die Einwohner sind Abkömmlinge verschiedener Völker: der Phönizier, Karthager, Römer, Alanen, Sueven, Westgothen und Mauren. Die Abstammung ist demnach ganz wie bei den Spaniern. In Portugal giebt es vor- zugsweise viele heimliche Juden, selbst unter den Vornehm- sten und unter der Geistlichkeit. Auch freie Neger und Far- bige findet man hier mehr, als in einem andern europäi- schen Lande. Deutsche, Franzosen, besonders Engländer haben sich in Menge hier niedergelassen und in ihren Hän- den ist fast aller Handel und alles Gewerbe. Das Por- tugiesische ist ein Dialekt des Spanischen. Der Charakter des Volks ist ebenfalls dem spanischen ähnlich. Der Por- tugiese ist von Natur mit vielen Talenten begabt, aber durch die Schuld der elenden Regirung in allen Stücken der geistigen Ausbildung zurückgeblieben. Was der Fan- dango in Spanien ist, nämlich Nationaltanz, das ist in Portugal der Foffatanz. Religion und Gesittung. Die herrschende Reli- gion ist die römisch-katholische und der Einfluß einer zahlreichen und begüterten Geistlichkeit ist hier eben so un- heilbringend, wie in dem Nachbarlande. Viele Klöster sind freilich abgeschafft, aber Unwissenheit und Aberglaube schei- nen noch tiefere Wurzel geschlagen zu haben, als selbst in Spanien. Die Schulen sind in dem schlechtesten Zustande. Was die Universität Coimbra für die Wissenschaften leistet, will nicht viel sagen. Nahrungszweige und Produkte. Das Land ist bis zu den Seeküsten Gebirgsland und verspricht demnach eine reiche Ausbeute an Metallen; es geschieht aber we- nig oder nichts, diese Quellen des Reichthums zu eröffnen. Nur eine Salzquelle wird benutzt, da man Seesalz im Ue- berflusse hat, sogar viel davon ausführt. Der Getrei- debau ist seit dem löten Jahrh, sehr gesunken und das reiche Portugal bedarf jetzt bedeutender Zufuhr. Die Län- derentdeckungen und deren Folgen (Auswanderungen, stei- gender Seehandel), besonders aber der Druck der Geistlich- keit und des Adels erklären diese Erscheinung zur Genüge.
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