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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 280

1842 - Dresden : Schmidt
280 Europa. wohlbenutzten Garten. In dem übrigen Lande läßt man die^ Natur gewahren. Der Jtaliäner treibt nur die Ge- schäfte gern, die ihm am wenigsten Mühe macken, also Weinbau und Viehzucht. Beide sind allgemein. Der Weinstock wird ja nicht gepflegt, wie in Deutschlaud, son- dern rankt vom Baum zum Baum. An den Küsten wird starke Fischerei getrieben. Die Industrie ist überhaupt nicht so bedeutend, als man bei solchem Reichthum erwar- ten sollte. Die Bewohner sind zwar anstellig, nur muß ihnen das Gewerbe wenig Mühe verursachen. Die Sei- denmanufakturen sind am wichtigsten, besonders zu Mailand, Bologna, Venedig, Genua, Lucca, Florenz, Neapel, Reg- gio. Der Handel ist passiv und bei weitem nicht das, was er vor Entdeckung des Weges nach Ostindien war. Zur Ausfuhr kommen: Seide, seidene Zeuge, Getreide, Oel, Wein, Baumwolle, Südfrüchte; Pferde, Sardellen; Porzellan, Marmor, Schwefel rc. Die Einfuhr besteht in: Zucker, Thee, Kakao, Leinwand, Wollenzeug, Eisenwaa- ren, Metallen, Flachs, Hanfrc. Die Gold- und Silber münzen sind in den ver, schiedenen Staaten auch verschieden. Man rechnet nach Denaren, Soldi, Liren (3 — 7^.), Paoli, Gold- und Sil- berducato:c. Die Geschichte des Landes ist kürzlich folgende: Nach dem Untergange des weströmischen Reichs (476) ent- stand zuerst die germanische Herrschaft des Odoaker. Die- ser unterlag den Ostgothen (493), welche das Land be- herrschten, bis der griechisch-römische Kaiser den mittlern und untern Theil wieder in Besitz nahm (553), worauf die Longo barden sich des Nordens bemächtigten (568). Karl d. G. eroberte (800) einen großen Theil Italiens und ließ sich als römischen Kaiser krönen. Als solcher be- stätigte er dem röm. Bischöfe die schon von seinem Vater Pipin gemachte Schenkung von Ländereien, wodurch der erste Grund zum Kirchenstaate gelegt wurde. Im 10 ten Jahrh, vereinigte Otto d. G. den größern Theil Deutsch- lands und die Kaiserwürde mit Deutschland. Bald waren aber die Papste unabhängig; auch mehrere Grafen und Städte entzogen sich dem deutschen Lehnsverband, während die Normannen in Neapel ein eignes Reich gründeten. Al- les dieß gelang um so leichter, da der Kampf der Welfen
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