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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 301

1842 - Dresden : Schmidt
Italien. Neapel. 301 Die V erfassun g. Es scheint, als ob Neapel in neu- ern Zeiten einer bessern Zukunft entgegen gehe. Der Zu- stand des Landes hat sich schon jetzt, bei vernünftigerer Ver- waltung, merklich gebessert. Das Volk fühlte das Drücken- de seiner Lage und erzwang (1820) durch eine Empörung sich eine konstitutionelle Verfassung. Diese wurde zwar durch ein östreich. Heer wieder unterdrückt (1821), indessen doch eine Verfassungsurkunde gegeben, wonach der König die vollziehende Gewalt hat, die gesetzgebende aber gewisserma- ßen mit der Nation theilt. Dem Herrscher zur Seite ste- hen die Staatsversammlungen in Neapel und Sicilien (con- sulta di Stato). Werden gemeinschaftliche Angelegenheiten verhandelt, so bilden beide Consulten eine Generalconsulta, zu welcher Neapel 16, Sicilien 8 Deputirte sendet. Die Deputirten bestehen freilich bloß aus Mitgliedern der be- vorrechteten Klassen. Ein Hauptschritt zum Bessern ist aber die allgemeine Aufhebung des Feudalsystems. Die Verwal- tung Siciliens ist von der Neapels getrennt. In Sicilien leitet ein Vicekönig als Statthalter die Geschäfte. — Der Kronprinz führt den Titel Herzog von Calabrien. Eintheilung und Wohnplatze. Die ältere Ein- theilung ist die in 4 Landschaften, nämlich: 1) Terra di Lavoro, nördl. am Mittelmeer; 2) Calabrien, südl. an demselben Meere; 8) Abruzzo, nördl. am adriat. Meere, und 4) Apuglia (Apulien), südlich an demselben Meere. Die gegenwärtige Eintheilung ist in 15 Provinzen, deren jede in ihrer Hauptstadt eine besondere Verwaltung hat. I. Die Landschaft Terra di Lavoro, die fruchtbarste^ angebauteste und merkwürdigste des gan- zen Reichs. Sie zerfällt in 4 Provinzen, nämlich: 1) Prov. Neapel mit der Hauptst. gl. N. (Napoli, sonst Neapolis); 376,000 (?.; am Meerb. gl. N., der von Landhäusern, Dörfern und Weinbergen umgeben ist, amphi- theatralisch gelegen. Es ist die Haupt- und Residenzstadt des Landes und die größte und belebteste Stadt Italiens. Die Häuser sind im Allgemeinen schön gebaut, die Stra- ßen nur zum Theil eng, meist breit und mit Lava gepfla- stert. Nichts geht über die Regsamkeit der Hauptstraße To- ledo, besonders Abends, wenn die zahlreichen Kaffeehäuser und Eisbuden erleuchtet sind. Alle Gewerbe werden in
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