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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 302

1842 - Dresden : Schmidt
302 Europa. Neapel auf offener Straße getrieben. Dazwischen liegen umher und tummeln sich an 70,000 Lazaroni (Eckenste- her), mit zerrissenem Hemd und halber Hose bekleidet, die Dach und Fach als eigene Wohnung nicht kennen, unter Brücken, in Thorwegen rc. schlafen, mit einer Wassermelone sich genügen, dabei alle möglichen kleinen Geschäfte treiben und sich zu jeder Arbeit für ein Geringes brauchen lassen. Man lobt ihre Treue, doch sind sie, bei ihrer Anzahl und der^ Erregbarkeit des Südländers, in Volksaufständen sehr gefährlich. Der Hafen ist groß und sicher; er und die Stadt sind durch 5 Kastelle beschützt. Hauptgebäude sind: das königliche Schloß, der Palast Capo di Monte mit dem Museum Bourbon, das Theater, Universitätsge- bäude, die Domkirche, den Neapolitanern durch die Ueber- reste des heil. Januarius besonders werth; die Katakomben in 3 Gallerien über einander; die Kirche Marie del Carmi- ne mit Konradins Grabmale. Unter den Anstalten sind bemerkenswerth: Univ., Bibliothek, Sternwarte, botan. Gar- ten, Akademie, Taubstummeninstitut, Militairschule und 59 Armenanstalten, worunter das Hospital degli Jncurabili vom weitesten Umfange ist, die Fabrr. liefern: Seiden-euge, Glas, Leder, Darmsaiten, Porzellan, Korallen, Wachslichte. Der Han del, größtentheils passiv, führt aus: Wolle, Lamm- und Ziegenfelle, Seide, Baumwolle, Manna, Getreide, Baumöl, Mandeln, Weinstein, Schwefel rc. Aller Reich- thum und Verkehr des ganzen Landes ist in der Haupt- stadt concentrirt. In der reizenden Umgebung sind mehrere merkwürdige Gegenstände: Die Grotte des Posi'lippo (mit Virgils Grabmale), eine 2909" durch Felsen gehauene Fahr- straße; die Hundsgrotte; die Schwitzbäder di San Germa- no; das Thal Solfatara, eigentlich die Vertiefung eines Kraters, in dem aus mehrern Dampflöchern täglich 3 bis 4 Zentner Schwefel aufquillt; besonders der Vesuv und des- sen vulkanische Umgebung, an dessen Fuße, durch verwitter- te Lava begünstigt, der fruchtbarste Boden befindlich ist, auf dem der berühmte Wein der lacrimae Christi wächst. Eine Meile südöstlich von Neapel liegt der Flecken Portier (tischi); 5,400 E. mit königl. Palaste und schönen Gärten. Portici steht zum Theil über dem im Jahre D7 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vesuv verschütteten Herr Ulan um. Die Nachgrabungen hier hat man, weil die darüber stehende i
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