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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 436

1842 - Dresden : Schmidt
436 Europa. In den Südspitzen Deutschlands wird sogar Italiänisch gesprochen. Religion und Gesittung. Die Deutschen be- kennen sich theils zur katholischen, theils zur protestantischen Religion. Die Protestanten zerfallen wieder in Lutheraner und Reformirte, welche sich aber in vielen Gegenden, namentlich in Preußen, zu einer (uniirten) Kirche ver- einigt haben. Die Anzahl der Katholiken beträgt etwa 19 Mill., die der Protestanten 15 Millionen. Daneben existiren noch einige Gemeinden von Mennoniten, Quäkern und evangelischen Brüdern. In Ansehung der Geistes- bildung steht Deutschland wenigstens so hoch, wie die gebildetsten Länder der Erde; in einigen Zweigen des Wissens kommt dem deutschen kein anderes Volk gleich. Unbestritten ist es aber, daß bei keinem Volke die Bildung sich so über die ganze Volksmasse erstreckt, wie in unserm Vaterlande. Nirgends sind die Unterrichtsanstalten in sol- cher Vollkommenheit, und dieß ist der Fall von der Univer- sität bis zur Dorfschule herab. Die 22 Hochschulen sind: Prag (1348), Wien (4365), Heidelberg (4386), Würzburg, Leipzig (4469), Rostock (1449), Greifswalde (1456), Basel (4459), Freiburg (4466), Tübingen (1447), Marburg, Königs- berg (4544), Jena (1558), Gießen, Kiel, Halle (1694), Göttingen (1737), Erlangen (4743), Bonn, Berlin (1869), Breslau (1811) und München (1827). Außerdem giebt es noch eine Menge von speciellen Bildungsanstalten für das Kriegs-, Forst-, Handels-, Bergwesen rc. Fast in jeder bedeutenden Stadt sind Vorbereitungsanstalten für Universitäten; man nennt sie Lyceen und Gymnasien. Neben diesen stehen noch besondere Anstalten für den gebil- deten Bürgerstand, als Realschulen, höhere und mittlere Bürgerschulen, Gewerbschulen rc. Für den Unterrichts des niedern Volks ist besonders viel geschehen durch trefflich einge- richtetes Elementarschulwesen. Giebt es doch fast kein Dorf, das sich nicht einer Schule erfreuete, keine Provinz, wo nicht durch Seminarien tüchtige Volkslehrer herange- zogen würden. In dieser Hinsicht stehen besonders Preu- ßen, Sachsen, Würtemberg und die mitteldeutschen kleinen Fürstenthümer oben an; Oestreich ist in der Volksbildung noch zurück, obgleich es immer noch viel höher steht, als das gepriesene Frankreich oder England. Auch an Gelehr-
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