1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Preußen.
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Schluffe des Lojähr. Krieges bekam der große Kurfürst,
Friedrich Wilhelm, abermals bedeutenden Länderzu-
wachs (1648), so daß sein Sohn Friedrich 111. das ganze
Land in ein Königreich Preußen verwandeln konnte
(1701). Neue Eroberungen durch Friedrich d. G, wo-
durch Schlesien und ein Theil Polens zu Preußen kam,
erweiterten das Reich, das durch den Lüneviller Frieden
(1801) abermals ansehnlich vergrößert wurde, bis ihm in
den neuesten Zeiten durch den pariser Frieden (1815) der
jetzige Umfang zugestanden wurde. — Als deutscher Bun-
desfürst hat der König in der engern Versammlung eine
und in der weitern vier Stimmen. Zur Bundesarmee
stellt er 79,234 Mann, wodurch das 4., 5. und 6. Korps
desselben gebildet wird. Der Erbfolger in der Regirung,
der Kronprinz, führt den Titel Prinz von Preußen
und Statthalter von Pommern.
Finanzen. Die Staatseinnahme beträgt jährlich
über 52mill. Rthlr. und übersteigt die Ausgabe. Die Staats-
schuld ist von 280 Mill. auf 155 Mill. herabgebracht,
wovon aber 20 Mill. unverzinsliche Kassenanweisungen sind.
Kriegsmacht. Die ganze Macht besteht a) aus
dem stehenden Heere oder den Linientruppen, b) der
Landwehr des ersten und zweiten Aufgebots und c) aus
der Kriegsreserve. Jeder Sohn des Vaterlandes vom
17. bis zum 50. Jahre ist zum Kriegsdienste verpflichtet.
Die Armee ist ( mit Ausnahme der Garde, welche ein aus
allen Truppengattungen zusammengesetztes Armeekorps bil-
det) in 8 Korps eingetheilt. Mit der Garde zählt das
Heer für den F ri edensfusi (ohne die Offiziere) 76,212
Mann Linieninfanterie, 20,952 M. Limenkavallerie. 18,450
M. Artillerie, Ingenieurs und Pioniere; 117,252 M.land-
wehrinfanterie vom ersten Aufgebote und 25,272 M. Land-
wehrkavallerie ; für den Kriegsfuß (ohne Offiziere)
146,670 M. Linieninfanterie, 20 676 M. Limenkavallerie,
30,900 M. Artillerie rc., zusammen eine Kriegsmacht von
855,908 Mann mit mehr als >,000 Kanonen. Rechnet
man dazu die Landwehr des zweiten Aufgebotes (180,000
Mann), welche bloß für den Kampf inné, halb der Grenzen
des Vaterlandes bestimmt ist, so kommt eine Gesammtmacht
von 534.890 Mann heraus. Hierbei si.rd noch nicht ge-
rechnet die Armee-, Land - und Grenz - Gensdarmerie, die
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