1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Allgemeines. 739
barten Ländern finden sich noch Anhänger der Zoroasterschen
Ansicht.
Erwerbszweige. Das südöstliche Asien ist vorzugs-
weise von ansässigen Völkern bewohnt, wo Ackerbau, Hand-
werke, Künste, Fabrikwesen und Handlung betrieben wird,
z. B. von den Türken, Armeniern, Persern, Chinesen, Ja-
panern, Tibetanern, Hindu rc. Mit Viehzucht beschäftigen
sich am meisten die Araber, Kurden, Turkomannen, und
überhaupt die Mittelasiaten, als Tartaren, Kalmücken, Mon-
golen rc. In Nordasien treibt man Fischerei und Jägerei.
Der russische Einfluß ist in den Landern, welche unter rus-
sischer Oberherrschaft stehen, der Seßhaftigkeit günstig und
das Nomadenwesen verschwindet hier mehr und mehr. Der
Handel Asiens ist bedeutend; doch beschränkt sich der See-
handel der Einwohner nur auf die benachbarten Länder,
während der Vertrieb ihrer Produkte nach den übrigen Erd-
theilen fast ausschließend sich in den Händen der Europäer
befindet. Der innere Handel ist ebenfalls bedeutend und
wird vorzüglich stark durch Karawanen nach Rußland und
der Lebante betrieben. In einigen Staaten wird den Eu-
ropäern der Zutritt erschwert (in China) oder ganz unmög-
lich gemacht (in Japan ist bloß den Holländern ein be-
schränkter Verkehr gestattet).
Die asiatischen Staaten, in so fern sie nicht den
Europäern unterworfen sind, haben für uns gar keine politische
Bedeutung. Entweder haben sie sich gegen jeden europäi-
schen Einfluß abgeschlossen, wie China und Japan, oder
sie sind jetzt ohne alle Macht, wie Persien, oder sie stehen
noch auf einer zu niedern Kulturstufe, wie Arabien rc.
Auf europäische Weise geregelte Verfassungen sucht man
vergebens. Bei allen seßhaften Völkern herrscht ein wilder
Despotismus, wo der Wille des Machthabers als Gesetz
gilt, der jedes Aufstreben des Geistes im Keime erdrückt,
und bei den Nomadenvölkern kennt die patriarchalische Ver-
fassung keine eigentliche Staatseinrichtung.
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