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1. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 5

1839 - Reutlingen : Mäcken
5 beleuchteten, hehren Häupter der Gebkrgswelt, diese Ehrensäulen der Majestät des Ewigen; führt ihn bald in der Städte zauber- und schaudervolleö Leben, bald zu den stillen Schauern des Hoch- gebirgs in die grauenvolle Einsamkeit seiner Schluchten, bald durch reich belebte, in üppiger Blüthe prangende Gartenlandschaften, bald über von ewiger Erstarrung gefesselte Schnee- und Eisfelder, bald an die malerischen Ufer freundlicher Seen und Gewässer, bald in die dürre, wasserlose Sandwüste. Doch nicht durch den Wechsel der Bilder und Farben zu ergötzen, nicht dem Auge eine vorübergehende, an sich werthlose Waide darzubieten ist ihre Absicht — nein! sie will den Geist befriedigen, indem sie die bunte Manchfaltigkeit in die Einheit eines Bildes zufammenfass't, uns über die zweckvolle Anlage der Erdräume Aufschluß gibt, und den großartigen Zusammenhang zu enthüllen sucht, in welchem alle einen gewissen Erdraum constituirenden Bildungen vom Ge- stein, Gewässer und Klima bis zur Pflanze, zum Thier und zum Menschen gegenseitig unter einander stehen. Ja indem sie als ihre höchste Aufgabe dieß erkennt, das Naturleben als Basis des Geistes erkennen zu lassen, eröffnet sie uns Blicke in die ge- heimnißvollen Wege der Communication der Natur mit dem Geiste, stellt uns auf das interessante Grenzgebiet zwischen beiden und sucht uns nachzuweisen, wie sich das Bild jedes Erdlokals in höherer Potenz im geistigen Leben seiner Bewohner wiederholt, sich in ihrem Charakter, ihrer Lebensweise, Sitte, Sprache, Ver- fassung, Religion und Geschichte reflektirt. Und nachdem sie so unserem bewundernden Geiste das Licht- und Schatten-reiche Ge- mälde der irdischen Dinge entfaltet hat, tritt sie mit uns in höhere Kreise ein und deutet uns die Ordnungen der Gestirne, in derer Akkorde auch unser Planet seinen ihm eigenthümlichen Ton mischt. Welch' eine Fülle lebendiger, geistiger Anregung, welche diese Wissenschaft darbietet! Indem sie ihren Zögling vor Allem das Vaterland im Ganzen kennen lehrt, und die zerstreuten, zu- sammenhangslosen Notizen, welche ihm bisher zu Ohren gekommen sind, in ein lebendiges Bild sammelt und einreiht, führt sie ihn
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