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1. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 8

1839 - Reutlingen : Mäcken
8 Mensch ist göttlicher Natur, er erkennt daher das als seine höchste Aufgabe, das Göttliche in sein innerstes Leben aufzunehmen. Das Weltbewußtsein soll sich zum Gottesbewußtsein ver klaren, darin sich concentriren, so daß beide identisch werden und die Welt nie in ihrer Abstraktion für sich, sondern immer in ihrer Abhängigkeit von Gott, so wie in ihrer Einheit mit Ihm zum Bewußtsein komme. In jeder Manifestation des menschlichen Geistes, insonderheit in jeder Wissenschaft muß daher das Gottes- bewußtsein das schaffende und bildende Grundprinzip sein und in dieses, als ihre höchste Blüthe, ausgehen. Auch die Erdkunde, so tief und fest sie unter sich wurzelt im irdischen Dasein, trägt nach oben diese Blüthe. Wohl vermag sie keinen selbständigen, positiven Inhalt der Gotteserkenntniß zu gewähren; was die Natur dem Geiste geben soll, muß dieser gewissermaßen schon mitbringen; sie hat nur für den eine Sprache, der sie zu fragen versteht und jedes rechte Fragen setzt ja die Antwort schon voraus. Sie ist eine Gottes- Offenbarung, aber nur dem, welcher das jeder Menschenbrust eingesenkte, vor Allem aber das in Christo geoffenbarte Gottes- wort vernommen und erkannt hat; sie ist ein Spiegel, in welchem nur das sehende Auge des Schöpfers Bild schaut, ein Vehikel, um die inwohnende Gottesidee wirksam zu beleben und in ihren Ge- stalten gleichsam zu concretisiren. Die Erdkunde stellt uns in den reich bewegten Kreis des Naturlebens hinein. Ueberall, wohin das Auge sich wendet, ist Leben, eine stets neu sich gebärende Fülle von Lebensgestalten, die aus dem verborgenen Quell des Lebens in die Welt der Erscheinungen hervorquillt, ebenso reich an intensivem Gehalt, wie an ertensivem Umfang. Auch der kleinste Punkt, der auf den ersten Anblick kaum der Beachtung werth schien, das bescheidene Gräslein, welches des Menschen Fuß gedankenlos zu Boden tritt, wie die stolze Palme, drückt die Idee des Lebens in vollkommener Form aus. Dieser nie ruhende, in stets gleicher Kräftigkeit und Frische sich bewegende Lebensprozeß verkündet dem in seine Mitte
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