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1. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 26

1839 - Reutlingen : Mäcken
26 durch ganz Europa- ja durch Asien sich hinschlängeln, indem man der Natur nachhalf, wo ihr die Kraft ausgieng, die Pyrenäen mit den Sevennen, die Alpen mit dem Schwarzwald, den Ural mit dem Altai u. s. f. durch Gebirgszüge in Verbindung setzte und in Rußland einen Bruder des Gotthardt, den „Gebirgsstock" des Wolchonski Waldes aufpflanzte, von welchem „die Gebirgs- und Höhenzüge des östlichen Europa ausgehen" und dem man, die wirkliche Höhe von etwa 600 Fuß über dem Kaspischen See verwerfend, die ansehnliche Erhebung von 3000 Fuß berechnete. Man beachtete ferner nicht, daß die Gebirgszüge den Stromläufen so wenig stets parallel laufen, daß diese vielmehr jene oft und zwar nicht selten rechtwinklich durchbrechen, wie z. B. fast alle Alpenflüsse in Engpässen aus dem Gebirg hervortreten, die Salza in dem Paß Lueg zwischen Werfen und Golling, der Inn in der engen Schlucht zwischen Kufstein und Rosenheim, die Rhone in dem Durchbruch zwischen Martinach und St. Maurice. Vor allen aber bietet der Rhein dieses Phänomen der Durchbrüche auf eine ganz ausgezeichnete Weise dar, indem er von Chur bis Feld- kirch die Graubündtner-vorarlbergischen und die Schweizer Alpen, zwischen Schaffhausen und Basel den Jura, zwischen Bingen und Bonn das niederrheinische Schiefergebirge in langen Rissen durch- sticht. Ebenso unstatthaft erweis't sich in der Natur die Be- hauptung, daß der Hauptwassertheiler immer auf der höchsten Erhebungslinie sich hinziehe, denn der Fall ist gar nicht selten, daß er auf untergeordneten Höhen sich findet, von dem Haupt- Kamm auf diese überspringt und die höchsten Berge außerhalb seiner Linie liegen bleiben, wie z. B. die Wasserscheide zwischen der Weichsel und der Donau in den Karpaten nicht auf deren höchster Erhebung, im 8000 Fuß hohen Tatragebirge, liegt, son- dern in der Nähe auf einer kaum 2000 Fuß hohen Bergfläche zwischen Teplicz und Ganocz, wohin denn auch die Charten nur zu oft das hohe Gebirg gesetzt haben. Ueberhaupt ist es irrig, den Einfluß der Gebirge auf die Bedeutung der Wasserscheiden nach dem Verhältniß ihrer Höhe und Größe zu messen. Bildet
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