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1. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 29

1839 - Reutlingen : Mäcken
29 Wissenschaft zu bleiben. Die Geographie ist, wie schon der Name sagt, eine beschreibende Wissenschaft; sie darf also ihren Inhalt nicht nach den Fachern des Systems ordnen, nicht auf die Gesetze der Natur-Phänomene sich einlassen; sie hat es bloß mit den Er- scheinungen an und für sich und ihrem gegenseitigen Verhältniß zu thun. Sie würde also aus ihrer Rolle fallen, wenn sie sich auf die Gesetze der Witterung, auf die Erklärung ihrer Faktoren, der wässerigen Niederschläge, der Wärme, der Elektrizität, der Winde u. s. w. einlassen wollte; sie hat eine Climatographie und keine Climatologie zu geben; sie überläss't die letztere der Physik, bereitet aber allerdings ihren Zögling auf diese Wissenschaft dadurch vor, daß sie ihn mit einer Fülle von Thatsachen und Erscheinungen bekannt macht, mit deren tieferer Erforschung die Physik sich beschäftigt. b. die Beschreibung des Gesteins, die Minerogra- phie oder Geognosie. Die Beschaffenheit der Gebirgsart, ihr Streichen und Fallen übt den bedeutendsten Einfluß aus die Ge- staltung der Oberfläche aus, so daß man von dieser auf jene sehr oft einen sicheren Schluß zu machen im Stande ist. Zu- sammenhangende, weit gedehnte Flächen, scharfe Kanten, schroffe Abfälle, nackte, zackige Felswände sind dem Kalk eigen, bauchige Formen, gewölbte Kuppen, sanft ansteigende Gehänge, concave Thalsohlen dem Sandstein. Je weicher das Gestein ist, desto sanfter, verwaschener, unmarkirrer sind die Formen der Berge und Thäler, je härter, desto markirter, prägnanter, ausgearbei- teter, schroffer. Im harten, schwer auflösbaren Urgebirg stürzen die Wasser frisch und klar von allen Seiten an den Bergen herab, im Märgel oder in anderen weichen Gebirgsarten sickern sie in den Boden ein oder führen aufgelöste Bestandtheile derselben mit sich und trüben sich; im Klüfte- und Höhlen-reichen Kalk dringen sie in unterirdische Kammern hinab und lassen die Oberfläche wasserarm, die Bäche vertrocknen häufig. Auch in das Pflanzen- und Thierreich und bis zum Menschen dringen die Einflüsse der den Boden constituirenden Gebirgsarten. Die einen Pflanzen
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