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1867 -
Schleswig
: Schulbuchh. Heiberg
- Autor: Grünfeld, Hans Peter Hansen
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Schleswig-Holstein.
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Vorland in seiner Bildung so weit gekommen ist, daß der
weiße Klee erscheint und hinreichend groß ist, so wird
außen um daffelbe ein neuer Deich aufgeführt. Ein
auf solche Weise eingedeichtes Stück Marschland heißt
Koeg. In gleicher Weise sind vormals viele Köge
entständen, und von dem äußersten Deich sind die innern
zu unterscheiden. Auf diesen liegen theilweise die
Häuser und die alten Wege *).
8 45. Von den Seedeichen sind die sogenannten
Sommerdeiche zu unterscheiden. Diese sind 4— 6 Fuß
hohe Erdwälle, welche größere Landftrecken umschließen
und zugleich gegen die Ueberschwemmung der in allen
Richtungen die Marsch durchkreuzenden Flußarme schützen.
Jene Flußarme heißen dort clanale und können vermittelst
ihrer Schleusten das Wasser in einer bestimmten Höhe Hal-
en. Das überflüssige Wasser wird durch kleine Mühlen,
welche Archimedische Wasserschrauben und Pumpenwerke
treiben, fortgeschafft. Kleinere Landstückc sind durch breite
und tiefe Gräben von einander getrennt. Ein solches von
Gräben begrenztes Stück Marschland heißt eine Fenne.
Will Jemand von einem Ort nach einem andern
hin, so geht derselbe, um große Umwege zu vermeiden,
häufig graden Weges über die Fennen, und um dann
über die Gräben zu kommen, bedienet man sich des
sogenannten Springftocks. Ein jedes Haus nebst Garten
im Jnnnern eines Koogs ließ auf einem künstlich aufge-
worfenen Erdhügel, der werft genannt wird. — Die
Marsch ist ohne Wald, aber manche Werste sind mit
Bäumen bepflanzt, und scheinen solche Anpflanzungen,
aus der Ferne gesehen, lauter kleine Wäldchen zu sein.
Die Weftseeinseln und das Wattenmeer.
§ 46. Vor der Westküste liegt eine Menge größerer
und kleinerer Inseln. Diese sind theils hohe, theils
*) Es führen nun auch vortreffliche Chausseen durch die
Marich, theilweise sogenannte Klinkerchausseen.