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1. Bd. 1 - S. 146

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
146 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. sprüngliche politische Entwicklung Italiens, erinnert einerseits zugleich an das Bestreben nach politischer Selbständigkeit und den Widerstand gegen Fürsten- und Adelsmacht, so wie andererseits an die Nothwen- digkeit des Schutzes, den die Bevölkerung hinter den Mauern der Städte und Burgen gegen die Araber und die Seeräuber des Mittel- alters und der neueren Zeit suchen mußte. Darum ist namentlich in allen Küstengegenden, besonders im Süden, wie in Calabrien und Apu- lien, noch mehr aber in Sicilien, die Zahl der Städte und Borghi so unverhältnißmäßig groß, weil diese Insel und jene Landschaften, ihrer Lage halber, jenen Anfällen am meisten ausgesetzt waren. Darum ist hier auch der Anbau in einzelnen Weilern und isolirten Höfen sehr selten, während diese Ansiedlungswcise in anderen Gegenden, nament- lich im Sub-Apennin, häufiger und in allen dichter bewohnten Cultur- Landschaften, vornehmlich in der campanischen Ebene, im Arno-Thal, in Lucca, in der Riviera von Genua, so wie in den fruchtbaren Ebe- nen von Bologna, Modena, Parma, Alessandria u. s. w., deßgleichen auch auf den nördlichen Vorhöhen des hetrnrischen und lignrischen Apen- nin, die gewöhnlichere genannt werden muß. Wenn daher die städtische Bevölkerung im Königreich Sardinien und den übrigen nördlichen Staa- ten nur etwa 25 Procent beträgt, wohnen in den Städten und Borghi des Kirchenstaates und Neapels fast 50 und in denen der Insel Sici- lien sicherlich mehr als 75 Procent. 38. Das nördliche Italien. (Nach H. Leo, Geschichte der italienischen Staaten.) Die nördlichere Hälfte Italiens ist cs, welche allein eine Gegend enthält, die bei einigermaßen gleichem Charakter des Bodens und Kli- ma's eine bedeutendere Ausdehnung hat. Die fast wagercchte Ebene zu beiden Seiten des Po ist der einzige Theil Italiens, den die Natur selbst als ein größeres Ganzes bezeichnet hat, wenn sie auch von Men- schen seit langer Zeit in mehrere, früher sogar in viele Staaten von ziemlich verschiedenen Verhältnissen zertheilt worden ist. Eine fast in allen Theilen des Pothales gleiche üppige Fruchtbarkeit, welche durch die Wassermassen, die dasselbe von allen Richtungen her durchströmen, er- zeugt und erhalten wird, hat schon früh demselben den Beinamen des italienischen Paradieses verschafft. Bedeutend sind besonders die Neben- flüsse des linken Poufers, die alle aus Alpenthälern, zum Theil aus Landseen, ausströmen, deren Umgebungen zu den reizendsten und frucht- barsten Landschaften Europa's gehören*), und wegen der zwischen den Bergen concentrirtcn Sonnenhitze und der nach Norden durch die Alpen geschützten Lage ein bei Weitem südlicheres Klima haben, als die Ebenen, welche zunächst den Po umgeben. :) Vergleiche S. 140.
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