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1. Bd. 1 - S. 189

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
50. Die Ccnnpagna ticii Nom. 189 von Rom. Und von da ziehen sich mit mancherlei Unterbrechung und Abdachung vnlcanische Hügel bis zum Meer bei Civita-Vecchia. Im Süden bei Anxur endigt sich die Gebirgslinie, da, wo die Ausoneö saßen; dann folgt aufwärts das Volskcrgebirge, die Berge der Herniker, Aeqner und zuletzt der Sabiner, an denen die Tiber wegströmt. Die Campagna-Ebcne erhebt sich stufenweise gegen die Berge. Ueberall zeigt sich Meeressand mit Secconchylien vermengt, sogar noch bei Tivoli. Diese Erscheinung macht es unzweifelhaft, daß die Ebene einst ein weiter Scegolf war, wo das tyrrhenische Meer den Fuß der östlichen Berge bespülte. Vielleicht war dies, ehe noch Vulcane hier entstanden, vielleicht ragten sie auch als sprühende Stromboli-Inseln ans den Wellen. Von ihnen spricht die treueste und älteste Geschichtsnr- knnde, die — Erde, wo sie standen. Zwölf waren der flammenden Titanenhänser, die vielleicht zur Bildung der ältesten Mythen von Giganten, Hekatonchiren oder him- melstürmcnden Titanen gedient haben, da so viele hier ans engem Raum zusammengedrängt waren. Ihre ausgebrannten Krater sind friedliche grüne Seeufer geworden, oder ans dem Flammenrand erhoben sich blü- hende Städte, wie Alba longa, Ariccia und Gabii, ja, (Pallantinm) Rom selbst und sein großes Forum entstand wahrscheinlich ans einem alten vulcanischcn Schlunde. In die Zeit, wo diese zwölf Vulcane durch Ausbrüche thätig waren, und wohl weithin durch Erdbeben von dem gewaltigen Feuerheerd Kunde gaben, auf dem sie standen, in diese Zeit füllt vielleicht auch die Losreißung Siciliens von dem Festlande. Vulcanischen Ursprungs sind auch die Hügel, welche sich auf verschie- denen Stellen der Campagna erheben und worauf viele der alten Städte lagen. Gleiche Entstehung hat, was sie im Innern enthalten, Puzzolanerde, vnlcanische Asche, Bimstein, viele Lava-Arten, Tuff, Schwefel u. s. w. Die ganze Campagna ist überreich an Wasser, das sie in zahllosen Bächen und zwei Flüssen durchströmt. Tiber und Anio kommen vom Gebirg in die Niederung, und daß sie einst schon am Bergesfnß in's Meer fielen und ihm hierauf nachgingen, als cs allmählig zurücktrat, davon scheinen sich an Ort und Stelle merkwürdige Beweise zu zeigen. Die Tiber hat sich von ihrem Austritt aus dem Gebirge ein Thal ge- wühlt, das sie in Zeiten der Ueberschwcmmung ausfüllt und überströmt. Nahe bei Nom nimmt sie den Anio auf, der auch zu Zeiten ein wil- der Gebirgsstrom ist. Die Wassermasse und ihre Kraft nimmt nun zu; aber je mehr sich der vereinte Strom dem Meere nähert, desto flacher wird dies Flußthal, und drei Miglien vom Meere verliert cs sich ganz. Seitdem König Ancus Marcins Ostia am Meer und an den Tiber- Ufern gründete, ist es um vier Miglien zurückgetreten, und seit den Kaisern Claudius und Trajan zwei und zwei Drittheil Miglien. Die Landscen der Campagna sind größtentheilö ausgebrannte Krater
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