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1. Bd. 1 - S. 234

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
234 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. bald in stärkerem, bald in schwächerem Grade, so sind die des Aetna niel seltener, aber wenn sie kommen, sind sie desto heftiger. Seit 1811 hatte kein Ausbruch Statt gefunden; ich mußte es deßhalb als ein be- sonderes Glück ansehen, daß, als ich im Mai 1819 diesen Berg wieder besuchte, am Tage vor meiner Ankunft ein Ausbruch begonnen hatte. Ich eilte sogleich während der Nacht den Berg hinauf und erreichte noch vor Anbruch des Tages einen Punkt, Montagnola, ungefähr 9000 Fuß über dem Meere, wo man den neuen Krater unter sich hatte. Hier bot sich mir nun die herrlichste Gelegenheit, den Flammcnrachcn zu sehen, aus welchein der Rauch aufsteigt und ans dem die glühenden Steine hinausgeworfen werden; etwas weiter unterhalb die ausströmende Lava, und da dicht dabei ein jäher Sturz nach Valle cki due war, bildete der Lavastrom einen Fall von mindestens einer Höhe von meh- reren Hundert Fuß. Unten im Thale oder richtiger im Schlunde erwei- terte er sich und strömte gleich einem breiten Fenerfluß von der Länge einer Meile; der von der Lava angezündete Wald stand in lichten Flammen, schon waren Roggenfelder von der hernicderfließendcn Lava vernichtet, und ängstlich berechneten die Bewohner der nächsten Dörfer, welchen Weg der Strom, aller Wahrscheinlichkeit nach, wohl nehmen würde. Doch stand er bald still, wovon ich mich nach einigen Tagen, als ich seinen Fuß besuchte, überzeugte, indem er erstarrte Lavamassen auf Lavamasscn häufte und sich dadurch selbst einen Damm schuf. Während ich diesen Ausbruch betrachtete und mich dem Krater so nahe, als rathsam, zu nähern suchte, ging die Sonne ans. Das Licht der Sonne känipftc mit den so verschiedenen Lichtern von dem Feuer des Kraters, der brennenden Lava und des brennenden Waldes. End- lich siegte die Sonne; die Feuersäule des Kraters ward zu einem grauen, die der Lava zu einem weißen Ranch verwandelt; rund umher war Alles mit Schnee bedeckt. Diese Bereinigung von Feuer und Schnee, und dieser Gegensatz und Kampf der verschiedenen Beleuchtungen ist eine der interessantesten Natur-Erscheinungen, welche ich erlebte. 64. Palermo. (Nach Ad. Stahr, cm Jahr in Italien.) Am Meeresufer liegt in mcilcnbrciter Ebene, von Orangenwäldern umgeben und mit seinen zahlreichen Kuppeln, Thürmen und Zinnen von Osten nach Westen hingestreckt, Palermo. Die lachende Ebene, mit Recht die goldene Muschel (Conca d’oro) genannt, wird von einem Gebirgshnfeisen umschlossen, dessen beide anslaufende Spitzen den Hafen der Stadt bilden. Der eine dieser Ausläufer, der wildgezackte vielgipfclige Monte Pellegrino (der Pilgrimsberg), stürzt sich mit kühnem Schwünge fast steilab in die See, während das entgegengesetzte Capo Zaffcrano (das
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