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1. Bd. 1 - S. 458

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
458 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. sende Wiesen (in den Marschen, in Pommern rc.) und ganze, bloß mit Kornwuchs gefüllte Landschaften von vielen Meilen im Umfange sind die charakteristischen Züge des Anblicks, den die Vegetation Nord- deutschlands gewährt. Während in Süddeutschland Alles abgestuft, bunt, parcellirt ist, erscheint hier Alles massenhaft, langgedehnt, vergesellschaftet. Im nördlichen Deutschland wird der Ackerbau mehr im Großen betrieben, im Süden (namentlich im Südwesten) oft auf sehr kleinen Feldstückchen. Man kann Eiche und Buche als charakteristische Bäume von Norddeutschland, nicht so von Süddeutschland bezeichnen. Auch in der Thierwelt gibt cs Erscheinungen genug, welche den Norden und Süden Deutschlands, entweder nur allein, oder jeden von ihnen nur vorzugsweise angehen, und zwar gilt dies sowohl von den wilden, als von den gezähmten, von den großen, wie von den kleinen Thieren. Zunächst sind namentlich den Alpen viele Thiergattungen eigen, welche man im Norden gar nicht kennt, so das Mnrmelthier, der Sie- benschläfer, die Gemse. Die Bären sind im Norden überall ausgerottet, in den südlichen Alpen noch nicht. Dagegen kommen im Norden noch einige große Vierfüßer vor, die im Süden unbekannt sind, z. B. das Elen- thier in Ostpreußen. Die Vierfüßer, die der Mensch fast überall zähmte und in seinem Haushalte ansnahm, sind im Norden und Süden ebenfalls auf verschiedene Weise verbreitet. Die Ziegen, die Esel und Maulesel sind im Süden häufiger als im Norden. Die Schafe, insbesondere auch die Zucht der feinen Merinoschafe, sind häufiger im Norden (Sachsen und Schlesien) als im Süden. Die Hauptländer für deutsche Pferdezucht liegen im Norden (das holsteinische, mecklenbur- gische, hannoverische Pferd). Die Schweinezucht wird am meisten im Norden, im Buchen- und Eichenlande (z. B. Westfalen) betrieben. Unter den wilden Vögeln gibt es viele, die bloß im Süden, andere, die bloß im Norden vorkommen. Die wilden Gänse und Schwäne erscheinen fast nur auf den nördlichen Seen. Die wilden Enten wandern in großen Massen fast nur längs der Meeresküsten und längs der großen Ströme und der wässerigen Niederungen des Nordens. Ueberhanpt sind alle Gattungen Wasservögel im Norden häu- figer und für ihn charakteristisch, und alle deutschen Länder im Sü- den des hercynisch-karpathischen Rückens stehen ihm darin in hohem Grade nach. Die Reptilien sind im Süden häufiger als im Norden, nament- lich viele Gattungen von Schlangen, desgleichen die Eidechsen; Frösche und Schnecken werden im Süden gegessen, letztere auch gemästet, nicht so im Norden. Zahlreich sind die Arten der Jnsecten und Würmer, welche nur im Süden und nicht im Norden erscheinen. Ich hebe wegen ihrer Beziehung zum Menschen nur folgende hervor: die Wanderheu- schrecken, die in Süddcutschland in den Donaugegenden zuweilen, in Norddeutschland fast nie erschienen sind; die Bienen, deren Zucht großartig fast nur in den Haidegegeuden Norddeutschlands betrieben
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