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1. Bd. 2 - S. 346

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
346 Iii. Länder- und Völkerkunde. B. Asien. 243. Die Dewohner des chinesischen Reiches*). (Nach Wells Williams, das Reich der Mitte, und der Zeitschrift: Das Ausland.) Die Physische Beschaffenheit der Chinesen kann als eine solche be- schrieben werden, die zwischen dem leichten und beweglichen Hindu und dem musculösen fleischigen Europäer liegt; ihre Gestalt ist wohlgebaut und symmetrisch. Ihre Farbe ist bräunlich oder krankhaft weiß, nähert sich eher einem gelblichen Teint als einem blühenden; allein diese gelbe Farbe hat man sehr übertrieben, im Süden sind sie schwärzlich, aber nicht schwarz, und werden nie so dunkel als selbst die Portugiesen, de- ren fünfte oder sechste Vorfahren am Tajo wohnten. Es ist fast über- flüssig, hinzuzufügen, daß die Schattirungen in der Gesichtsfarbe sehr- verschieden sind nach den Graden der Breite und dem Grad, in dem sie der Witterung ausgesetzt sind, besonders beim weiblichen Geschlecht. Das Haupthaar ist schlicht, schwarz, grob und glänzend; der Bart immer schwarz, dünn und mangelhaft; kein Backenbart und sehr wenig Haar am Körper. Die Augen sind unveränderlich schwarz und an- scheinend schräg, wegen des geringen Grades, in welchem sich die inneren Winkel der Augenlider öffnen, indem die Augenwinkel spitzer sind, als bei westlichen Racen, und nicht die ganze Iris sehen lassen: diese Eigen- thümlichkeit in dem Auge unterscheidet die östlichen Racen Asiens von allen übrigen Menschenfamilien. Da Haar und Augen immer schwarz sind, so erscheint ihnen ein Europäer mit blauem Auge und hellem Haar sehr sonderbar; und ein Grund, warum die Leute von Canton die Fremden fan kwei oder „fremde Teufel" genannt haben, ist der, daß sie tief eingesunkene blaue Augen und rothes Haar gleich den Dämonen hätten. Die Backenknochen sind hoch und der Umriß des Gesichts auffallend rund. Die Nase ist ziemlich klein, sehr eingedrückt und an der Wurzel fast eben mit dem Gesicht, am äußersten Ende breit, jedoch gibt es in dieser Hinsicht einen beträchtlichen Unterschied; aber Adlernasen sieht man nicht. Ihre Lippen sind dicker, als die der Europäer, aber sie nähern sich ganz und gar nicht denen der Neger. Die Hände sind klein und die unteren Gliedmassen besser proportionirt, als unter ande- ren Asiaten. Die Mongolen- und Mandschu-Race ist als ein und dieselbe betrachtet worden; aber wenn sie auch ursprünglich von demselben Stamme waren, so bieten sie doch gegenwärtig sehr wichtige Verschie- denheiten dar. Die Mongolen sind wesentlich eine nomadische Race, während die Mandschu ein ackerbautreibendes oder ein Jägervolk sind, dem Theile des Landes gemäß, den sie bewohnen. Die Mandschu haben eine hellere Gesichtsfarbe und sind etwas schwerer gebaut als die Chi- nesen; sie haben die nämliche Bildung der Augenlider, aber etwas mehr ') Vgl. Rltter's Erdkunde, Iv., S. 726 ff.
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