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1. Bd. 2 - S. 392

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
392 in. Länder- und Völkerkunde. B. Asien. 260. Die Devölkenmg Hinler-Indiens, insbesondere die -Zinmesen. (Nach Georg Finlaysou, Gesandtschaftsreise nach Siam, und John Crawfnrd, envoy dournal of an embassy to the courts os Siam and Cochin-China.) Die verschiedenen Nationen des jenseitigen Indiens (im Ganzen 22—23 Millionen Köpfe) bilden unverkennbar eine große Völkerfamilie, die zwar Vieles Gemeinsanie anfznweisen hat, namentlich das Gepräge der Mongolen Central-Asiens, aber noch mehr Verschiedenartiges, wo- durch die Glieder der großen Familie sich zu bestimmten Völker-Indi- viduen gestalten. Der Mongolen-Race gehören sowohl die Siamesen an, als die Bewohner von Ava, Pcgn, Kambodscha und Cochin-China, welche letztere den Chinesen wiederum mehr als andere gleichen. Die Größe der In- dividuen ist etwas geringer, als bei den Völkern kaukasischer Race, die Hautfarbe bei den meisten gelb, bei den obern Ständen durch gelbe Schminke fast bis zum Goldfarbigen erhöht, das Gesicht bei allen sehr- breit und platt, die Angen klein, die Nase mehr klein als platt, der Mund breit, die Lippen dick, der Bart sehr dünn, nur ans wenigen Haaren bestehend, wogegen das dicke, grobe, stets schwarze Haupthaar besonders tief ins Gesicht herabhängt. Der Schädel ist cylinderförmig, der obere Theil desselben oft ganz ungewöhnlich flach. Die Glieder, kurz, dick, stämmig, sind von unverhältnißmäßiger Länge gegen den kurzen Körper, namentlich*) die Arme, nach Art der Affen, sehr lang, der Fuß klein, die Hand dagegen groß. Während die Bewohner Vorder- Indiens wegen ihrer schmalen Taille merkwürdig sind, ist der Körper- stamm bei dieser Völkerfamilie mehr quadratisch, fast so breit in den Hüften wie in den Brustmuskeln. Nach solcher körperlichen Beschaffen- heit scheinen diese Völker weniger zu geistiger als zu mechanischer Be- schäftigung berufen. Die größere Zahl unter ihnen ist ausgezeichnet durch mechanisches Geschick und Ausdauer in mühseligen Arbeiten, kei- neswegs durch Phantasie und Ersindungskraft, der übrige Theil ist gänzlicher Gleichgültigkeit und Arbeitsscheu ergeben. Unter diesen Völkerfamilien bilden die Siamesen, oder, wie sic sich selbst nennen, die Thay (d. h. die Freien), ein besonderes, durch physische Beschaffenheit, Sprachstamm und Culturgang für sich beste- hendes Glied. Die Gesichtsform des Siamesen ist am meisten charakterisirt durch die breiten, weit vorstehenden Backenknochen, wodurch das schöne Oval der abendländischen Völker verschwindet und die Nhombnsgestalt der *) Dies gilt bi’i'onbcrö von bcn Malayeu, welche Finlahson auch hierhin rech- net und nicht für eine eigene Rare ansieht.
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