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1. Bd. 2 - S. 443

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
278. Ceylon. 443 so ein reicher Wechsel zwischen den einzelnen Theilen, und Indien ist in seinem Innern ein viel mannichfaltigeres Land, als gewöhnlich ge- glaubt wird. Das Dekhan bot sich den europäischen Kriegs- und Handels-Flotten zuerst dar, die Eroberer und Kaufleute konnten hier auf weit aus- gedehnten Küsten ihre Ansiedelungen zum Handel, ihre Festen zum Schutze am leichtesten vervielfältigen, die abgeschlossenen und in ihrer Trennung vom innern Lande schwachen Staaten konnten nur einen ge- ringeren Widerstand leisten; an der Gangesmündung lag ein mächtiges Reich dahinter, der Indus führte nicht gerade in das reiche, innere In- dien hinein; es mußten sich die Europäer zuerst vorzüglich im Dekhan festsetzen und hier zuerst die Schule indischer Kriegsführung, Diplomatie und Ländererwerbung machen. 278. Ceylon. (Nach Chr. Lassen, indische Alterthumskunde.) Ceylon liegt östlich vom Cap Comorin in einem Abstande von 32 M.; die Meeresstraße zwischen der Insel und dem Festlande zwi- schen den beiderseitigen Vorgebirgen hat eine verschiedene Breite von 12 bis 30 Meilen und wird durch die Reihe von Felsriffen und Sandbänken, welche die Adamsbrücke heißen^), in zwei Hälften getheilt. Im Norden der Adamsbrücke heißt der Golf Palkstraße, in welchem die Bänke von Cankhamuscheln an der Küste der Insel sind. An der Adamsbrücke brechen sich die von den Monsunen angetriebenen Meeres- strömungen in heftigen Brandungen, und je nachdem die Monsune von Nordosten oder Südwester: wehen, ist an der einen Seite der Brücke eine ruhigere See und leichtere Uebersahrt zwischen der Insel und dem Festlande. Die Umschiffung der Insel ist schwierig und erfordert große Umwege; sie wird nur sicher, wenn das Schiff bis zum Erdgleicher und darüber hinaus gesteuert wird und dort die brauchbaren Winde aufsucht. Es sind nicht nur die hier gefischten Perlenaustern, welche einen der gesuchtesten Gegenstände des morgenländischen Handels abgeben, auch die Meermuschel oder Cankha, welche theils als Gefäß bei Libationen, theils bei religiösen Festen als Instrument gebraucht wird, wie der göttliche Krishna und andere Helden sic in Schlachten getragen und geblasen hatten, wird eifrig gesucht und nach Indien ausgeführt; sie *) *) Den Indern gelten diese Felsenriffe als Ueberrestc der zu Rama's Durch- zuge von Riesen erbauten Brücke; Mohamedaner nehmen au, Gott habe Adam auf dieser nachher zerstörten Brücke seinen Abzug aus dem Paradiese ans Ceylon nehmen lassen und die Brücke daraus in seinem Zorne zer- schlagen.
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