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1. Bd. 2 - S. 645

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
343. Das Hochland von Mexico. 643 noch von der Republik Mexico. „Unter allen der Krone Spanien un- terworfenen Ländern", sagt der berühmte Reisende, „dürfte das König- reich Neu-Spanien den ersten Rang einnehmen, sowohl wegen seiner Tcrritorial-Reichthümer, als wegen seiner dem Handel mit Europa wie mit Asien gleich günstigen Lage. Die Masse der Bildung ist zugleich hier größer, als in anderen spanischen Colonicen. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist größer in Cumana, Neu-Barcelona und Venezuela; sie ist größer an den Ufern des Nieder-Orinoco und im nördlichen Theile von Neu-Granada; denn in Mexico gibt cs manche unfruchtbare Gegenden, welche des Wassers ermangeln und von Vegetation entblößt erscheinen. Aber wenn wir die Größe der Bevölkerung des Landes, die Anzahl der bedeutenden Städte, welche hier einander nahe liegen, den ungeheuren Werth der hier gewonnenen edlen Metalle, seinen Einfluß ans den Han- del Europa's und Asiens betrachten, und den Zustand von Uncultur dagegen halten, der uns in anderen spanischen Colonicen so auffallend entgegentritt, so müssen wir den Vorzug gerecht finden, welchen Spa- nien seit langer Zeit Mexico vor seinen übrigen Besitzungen einge- räumt hat." Mexico gehört hinsichtlich seiner äußeren Gestaltung ganz unstreitig zu den merkwürdigsten Ländern des Erdbodens. Eö ist ein ungeheurer, durch vulkanische Kräfte emporgctriebencr Erdrücken, der sich zwischen dein atlantischen und Austral-Ocean hinzieht und erst da abzudachen oder sich in mehrere Gebirgsketten zu zerspalten anfängt, wo das Land eine größere Breite gewinnt. Dieser Erdrücken ist die Fortsetzung der Anden von Süd-Amerika, deren verschiedene Ketten auf dem Isthmus von Panama zu einer einzigen zusammenschmelzen und einen 300 bis 900 Fuß hohen Granitrücken bilden, der dem Andränge zweier Meere Trotz bietet. Wenn nun aber auch die Gebirgskette von Mexico als eine und dieselbe mit jener erscheint, welche unter dem Namen der Cordilleras de los Andes ganz Süd-Amerika von Süd nach 'Nord durchschneidet, so ist doch der Ban derselben südlich und nördlich vom Acqnator ganz verschieden. Auf der südlichen Halbkugel sehen wir die Cordilleren allenthalben durchfurcht von tief cingeschnittenen Quer- und Längenthälern, welche aussehen, als seien sie durch gewaltsame Spaltung der Gebirge entstan- den. Man findet hier vollkommen ebene Landstriche in großer absoluter Höhe. Die reich angebaute Ebene um die Stadt Santa Fe de Bo- gota liegt 8700, die Hochebene von Caxamarca in Peru 9000, die großen Ebenen um den Vulkan Antisana 13,429 englische Fuß über dem Meere. Diese Bergplatten von Cundinamarca, Quito und Peru sind zwar sehr eben, haben aber nicht über 42 Quadrat-Legnas Aus- dehnung. Schwer zu ersteigen, durch tiefe Thäler von einander getrennt, von hohen Bergfirsten umfangen, stehen sie unter einander in keinem Zusammenhange und bieten dem Verkehr im Innern jener Länder nur geringe Erleichterung. In Mexico dagegen sehen wir den Hauptrücken des Gebirges selbst die Hochebene bilden. Weit ausgedehntere und oben
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