1856 -
Halle
: Schmidt
- Autor: Geisler, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
19
8. vom Nachmittag (2—3 Uhr) bis kurzivor Sonnenaufgang,
9. von dürren nach reich bewässerten Gegenden,
10. von bedeutenden Tiefen des Erdinnern nach der Oberfläche zu.
Die Ursachen dieser Wärme-Abnahme sind vorzüglich:
a) Die regelmäßigen Luftströmungen. Von den Polen strömt
die kältere schwerere Luft, nahe den Boden streifend, in die wär-
meren Gegenden des Aequators und zwar in der nördlichen
Halbkugel in südwestlicher, in der südlichen Halbkugel in nord-
westlicher Richtung; während die warme, leichtere Luft in ziem-
licher Höhe vom Aequator nach den Polen strömt und zwar in
der nördlichen Halbkugel in nordöstlicher, in der südlichen Halb-
kugel in südöstlicher Richtung, b) Der Ort, wo der Aequato-
rialstrom sich bildet. Ist dieser ein Meer oder eine Prairie, so
führt der Aequatorialwind den benachbarten Ländern lange nicht
so viel Wärme zu, als wenn er in einer großen Wüste entsteht,
c) Die Wärm e-Capacität des Meeres. Das Meer bindet
mehr Wärme und strahlt weniger Wärme aus, als das Land,
c!) Die Meeresströmungen, namentlich der warme Golf-
strom, vom Meerbusen von Mexiko in N. W. Richtung strömend,
welcher die in höheren Breiten gelegenen Küsten der alten Welt
erwärmt, sodann der kältere peruanische Küsten ström im
großen Ocean, welcher aus dem südlichen Eismeer kommt, end-
lich der sehr kalte arktische Strom aus dem nördlichen Eismeer,
die Ostküste Amerikas hinabfluthend. e) Mor gen s wird mehr
Wärme gebunden, Nachmittags mehr Wärme frei. Die übrigen
Ursachen ergeben sich aus 3—7, 9, 10 von selbst. *
§. 39. Winde (3).
Bewegte Luft heißt Wind. Die Ursache der Bewegung
der Luft liegt in einer Störung des Gleichgewichts der Atmo-
sphäre zweier benachbarter, verschieden erwärmter Gegenden. Der
Wind ist demnach das Bestreben der Luft, das verschiedene
Wärme- und Dichtigkeitsverhältniß benachbarter Luftschichten aus-
zugleichen. Sobald das Gleichgewicht hergestellt ist, tritt Wind-
stille ein. Die Winde zerfallen in beständige und verän-
derliche. *
§. 40. Defländige Winde (3).
1. Die Land- und Seewinde an den Küsten und Inseln
der heißen Zone. Vom e. 8 Uhr Morgens bis gegen 6 Uhr
2*