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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 39

1878 - Berlin : Nauck
Die Griechen von c. 500 bis c. 333 v. Chr. 39 Das Leben des Spartaners war ernst und streng von Kindheit an. Er verschmhte prunkvolle Kleidung und ppige Mahlzeiten. Wissenschaften und Knste hielt er sr etwas berflssiges, und den Betrieb handwerksmiger Beschftigungen eines freien Mannes fr unwrdig. Die Athener dagegen bejahen einen leichtfertigen, der Alles beweglichen Charakter; jie liebten den Prunk in der Kleidung und die Freuden des Mahls (geistreiche, witzige Reden), nicht minder aber auch Knste und Wissenschaften, und frh schon wurde der junge Athener zur Beschftigung mit denselben angeleitet. Geaenstnde der Erziehung waren Grammatik, Musik oder Kunst der Musen, d. h. Tonkunst, Dichtkunst, Redekunst (schon lesen lernte das Kind am Homer) und Gymnastik. Die spartanische Jugend dagegen wurde nur in krperlichen Hebungen ausgebildet. D i e Stellung des weiblichen Geschlechts hatte sich seit der Heroenzeit auffallend gendert. Die Frauen galten jetzt fr ein dem Manne durchaus untergeordnetes Geschlecht, zum ffentlichen Leben ganz untauglich. Besonders schroff trat dies m Athen hervor, wo die Frauen ihr Leben lang als unmundig be> trachtet wurden, weniger bei den Spartanern. In Sparta nah-men auch die Mdchen ffentlich an den krperlichen Uebungen Theil; in Athen dagegen wurden sie von frh an zu einem abgeschiedenen Leben erzogen und in weiblichen Arbeiten und Besorgung des Haus-Halts, hufig aber auch in Gesang und Tanz unterrichtet. Die spartanischen Jungfrauen erschienen ffentlich mit unverhulltem Antlitz, nur die Frauen verschleiert; die Athenerinnen dagegen waren ganz auf ihre, im innersten Theile des Hauses, noch hinter dem Hofe, belegenen Gemcher beschrnkt, die sie nur selten und auch dann nur unter groen Beschrnkungen verlassen durften, beschftigt mit dem Hauswesen oder auch mit Putz, Stickereien und dergleichen. Oeffentlich erschienen die Athenerinnen bei Volksfesten, Opfern und Schauspielen, und dann wurden sie mit Anstand und Ehrerbietung behandelt. In hherem Glnze aber erschien die weibliche Wurde nur bei den Priesterinnen (Pythia). Geschmackvolle Kleidung der Frauen (schner Faltenwurf). Auch geistige Bildung fehlte ihnen nicht immer; sie trugen dieselbe jedoch nicht ffentlich zur Schau, und diejenigen, welche es wagten, frei und ungebunden Zu leben, an den Zechgelagen der Männer teilzunehmen und sie mit Gesang und Tanz zu belustigen (Hetren), traf allgemeine Verachtung. Auch sie wagten es nicht, als Schauspielerinnen aufzutreten. . 26. Sokrates und seine Schler. Je seltener man schon zur Zeit des Perikles noch Spuren der alten Sittenreinheit bei dem entarteten Geschlechte fand, um so mehr that es Roth, da ein Mann auftrat, der sich dem immer grer werdenden Sitten-verfall unerschrocken entgegenstellte. Dieser Mann war der weise Sokrates, ein Sohn des athenischen Bildhauers Sophroniskns. Nachdem er, durch den reichen Krit o n untersttzt, die Beschftigung mit der vterlichen Kunst aufgegeben hatte, weihte er sich ganz dem Studium der Weisheit. Seinen Tugendlehren, die er in
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