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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 178

1878 - Berlin : Nauck
178 Neuere Geschichte. I. Abschnitt. Von 15171648 n. Chr. Reformation ebenfalls Eingang gefunden hatte, wurde sie mit Anwendung unmenschlicher Grnel durch die Inquisition unterdrckt, die besonders in Spanien wthete, wo sie erst im Jahre 1808 durch Napoleon aufgehoben und dann seit 1820 gnzlich abgeschafft ward. Um die weitere Verbreitung der evangelischen Lehre zu hindern, errichteten die Ppste in meh-reren Lndern bleibende Gesandtschaften (Nuntiaturen), und zur Unterdrckung der Schriften der Reformatoren wurde die schon von Alexander Vi. eingefhrte Bchercenfnr benutzt. Die grte Sttze aber erhielt die ppstliche Macht durch den schwrmerischen spanischen Ritter Don Jnigo (Ignatius) von Loyola. Derselbe war im I. 1491 geboren. Bei der Vertheidignng von Pampelnna war er verwundet worden und dann nach Palstina gewallfahrtet. Darauf studirte er Theo-logie und verband sich in Paris mit einigen Gleichgesinnten zum Verzicht auf alle Gter und zur Bekehrung der Ungln-bigen. Mit ihnen stiftete er den im I. 1540 vom Papst Paul Iii. besttigten Jesuitenorden, der bald die \ auerordentlichste Verbreitung und unermelichen Einflu erhielt. An der Spitze des Ordens, dessen Mitglieder in vier Klassen (Professen, geistliche Coadjutoren, Scholastiker und weltliche Coadjntoren) einaetheilt sind, steht der Ordens general in Rom. Ihm und dem Papste sind die Mitglieder zu unbedingtem Gehr-sam verpflichtet, und zur Verbreitung derjatholtlchen Religion halten sie jedes Mittel fr erlaubt. Mit Klugheit alle Ze-tum-stnde benutzend, wuten sie sich als Lehrer der Jugend, Gelehrte, Missionare, Beichtvter und Rathgeber der Fürsten uberall einzu-schleichen; selbst weltliche Herrschaft erwarben sie, indem sie im 17. Jahrh. in Paraguay einen Priesterstaat grndeten. Durch ihre Herrschsucht und ihre verderblichen Grundsatze machten sie sich aber endlich berall verhat, so da Papst Clemens Xiv. sich genothigt sah, i. I. 1773 den Orden auszuheben: zedoch bereits Pius Vii. stellte ihn i. I. 1814 wieder her, und nicht nur in Italien, sondern auch in vielen anderen Lndern Europa's fanden sie seitdem wieder Eingang. Zwar wurden sie durch die Sturme des .s. 1848 abermals aus Deutschland und Italien verweben; Pius Ix selbst verbannte sie aus dem Kirchenstaat; gleichwohl haben sie sst berall sich wieder festzusetzen gewut. Es gelang ihnen sogar, Pius Ix. von seiner frheren Haltung abzubringen und an seinem Hofe die herrschende Partei zu werden. Dies bemntate hetti. feiten zwischen Im Papste und.mehreren ^taa^ der Orden wiederum aus einigen Landern (1872) vertrieben ^hrend^von Deutschland aus die gewaltigsten Umgestaltungen auf dem religisen Gebiete vorgingen, gelangte in Italien die Kunst zur schnsten Blthe. Lodomeo Anosto vollendete 1516 am Hofe des Cardinals Hippolyt von Este zu Ferrara fein wuu-dersames romantisches Heldengedicht der rasende^Roland , und nach ihm dichtete Torquato Taf f o voll ichwarmenscher Begeiste.
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